Diese ausgezeichnete DVD- Dokumentation befasst sich mit dem Leben und Werk der mexikanischen Malerin Frida Kahlo (1907-1954), deren Bilder mich leider nur bedingt ansprechen. Der Bilder haben m.E. etwas Aufdringliches, was in mir auf Ablehnung stößt. Die allein über 70 Selbstbildnisse dokumentieren - wie ich finde - ihre extreme Selbstbezogenheit, die mir auch nicht gefallen will. In ihren Briefen redet diese Frau nur von sich und ihren Befindlichkeiten. Sie schien sich zum Thema ihres Lebens gemacht zu haben.
Die Künstlerin war zweimal mit dem wesentlich älteren mexikanischen Maler Diego Rivera verheiratet. Angesprochen wird im Film u.a. ihre Affäre mit Leo Trotzki. Frida scheint offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen zu haben, denn während sie fremd ging, konnte sie zeitgleich den Ehebruch ihres Mannes nicht ertragen.
Kahlo setzte sich mit ihrer persönlichen Situation auseinander, indem sie diese malerisch mit den Stilmitteln der mexikanischen Volkskunst und der Moderne auf die Leinwand brachte. Ihre intensivste Schaffensfreude hatte sie nach der unfreiwilligen Trennung von ihrem Gatten in den 1940er Jahren. Zu diesem Zeitpunkt trat sie aus dem Schatten ihres berühmten Mannes und erlangte internationale Anerkennung als Surrealistin.
Obschon sie seitens verschiedener Surrealisten gefördert wurde, behielt sie ihre künstlerische Unabhängigkeit, auch ihre Skepsis gegenüber der europäischen Kunsttheorie bei.
Im Rahmen der Dokumentation werden viele Gemälde von der Künstlerin gezeigt. Nicht uninteressant finde ich ihr "Selbstbildnis mit abgeschnittenem Haar". Dieses Gemälde zeigt eine tiefverletzte Frau, die die Attribute der Weiblichkeit, ihr langes schwarzes Haar und die mexikanische Tracht abgelegt hat. Nur ihre Ohringe bleiben ihr als Zeichen ihres Frauseins. Aus dem Bild spricht verzweifelte Wut. Kahlo interpretierte das Gemälde als Antwort auf die Trennung von Diego Rivera. Ihre emotionale Verletzung wegen des Ehebruchs seitens ihres Mannes dokumentiert sie auch in dem Gemälde " Ein paar kleine Dolchstiche".
Man lernt übrigens im Rahmen der Dokumentation auch die "Casa Azul" kennen. Hier lebte einst die Künstlerin. Seit 1959 befindet sich hier das Frida-Kahlo-Museum.
Durch die DVD konnte ich mir einen guten Überblick über Frida Kahlo und ihr Werk verschaffen. Meine Lieblingsmalerin wird Kahlo auch in Zukunft nicht werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen