Die Seele wird dem Betrachter nicht preisgegeben
Die Fotografin Laura Rickus versteht es Erotik so darzustellen, dass sie frei von jeglicher Frivolität oder gar Pornografie, dem kunstbegeisterten Betrachter Freude zu schenken vermag.
Selbst diese abgelichtete Schöne mit ihren schwarzen Strapsen und der freigelegten Brust lässt nicht an "Sünde" denken, denn ihre Pose ist geradezu keusch, trotz des Phallussymbols, das sie lässig um den Hals geschlungen hat und das zu bekunden scheint: die männliche Sexualität wirkt auf mich nicht bedrohlich. Sie kann mir nichts anhaben. Mein Körper gehört mir. Er ist schön. Ich zeige ihn gerne.
Wie schafft es Rickus ihren Mädchen den Habitus von Jungfrauen zu verleihen? Sind es die Farben, mit denen sie geschickt fotographisch malt? Die Pastelltöne, das Milchige? Allen Frauen gemeinsam ist ein gewisses Desinteresse an der Kamera. Sie nehmen keinen Blickkontakt auf. Das Mädchen posiert für ein schönes Foto. Sie möchte ihren Körper zeigen, nicht aber ihre Augen, die die Fenster zu ihrer Seele sind.