Zügeln Sie Ihren Fleischgenuss, auch Grünkernbuletten schmecken lecker
Dieses Kochbuch wird ökologisch bewusste Vegetarier erfreuen, denn die Autorin Bettina Goldner weist bei jedem der in mancherlei Hinsicht gesundheitsfördernden Rezepte die Co 2 - Berechnungen aus.
Zunächst allerdings erklärt sie wie stark ein Produkt das Klima schädigt und listet die C0 2 - Äquivalente in g/kg Produkt nach Anbauweise im Rahmen der Buchklappen gut nachvollziehbar auf.
Ihre wichtigsten Botschaften aus dem 1. Teil des Buchs lauten:
- Die Ernährung verursacht in Deutschland fast genauso viel klimatische Gase wie der gesamte Straßenverkehr.
- In Deutschland wird mehr als das Fünffache des "Erlaubten" an klimawirksamen Gasen verursacht. Unser Pro-Kopf-Limit von 2 t CO 2 schöpfen wir bereits mit unserer Nahrung aus.
- Lebensmittel tierischen Ursprungs führen grundsätzlich zu mehr Schäden als pflanzliche Produkte. Global gesehen ist die Haltung von Nutztieren für 18% der durch Menschen herbeigeführten Treibhausgase verantwortlich.
-Im Durchschnitt müssen sieben Kalorien in Form von Getreide verfüttert werden, um eine Kalorie Fleisch zu erzeugen. Der Anbau von Futtermitteln klimaschädlich. Grund hierfür ist der massive Einsatz von Stickstoff-Düngemitteln.
-Das Methan, das Wiederkäuer bei der Verdauung ausstoßen, ist ebenfalls klimaschädlich.
-Vegetarier, die Milchprodukte verzehren, sollten bedenken, dass Milchprodukte den größten Anteil an den Treibhausgasemissionen unserers Lebensmittelwarenkorbs verursachen.
-Der Verzicht auf Fisch und Fleisch in unserem Lande würde den ernährungsbedingten Co2 -Ausstoß um bis zu 42% reduzieren. Bei einem vollständigen Verzicht durch vegane Nahrung sogar bis zu 80%.
Die Autorin resümmiert: "Das Beste, was wir hinsichtlich der Ernährung fürs Klima tun können, ist, möglichst wenig Tierisches auf den Teller zu bringen."
Der Rezeptteil ist untergliedert in: Salate, Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichte, Dessert und Gebäck. Die jedem Rezept beigefügten CO 2 Äquivalente machen deutlich, dass auch in der Küche ein Beitrag zum Klimaschutz möglich ist.
Die Rezepte sind unkompliziert und leicht nachkochbar. Hervorheben möchte ich " Bärlauchrisotto", hier wird normale Sahne durch Soja-Sahne ersetzt, von der ich bislang noch nicht mal wußte, dass es sie gibt. Sehr lecker schmeckt der " Arabische Gemüsetopf". Die Zutaten machen deutlich, dass man hier Gesundheit pur zubereitet. Bei den "Pfifferlingen mit grünen Bandnudeln" stört mich das Mehl in der Sauce. Ohne das Mehl ist das Gericht perfekt. Superlecker sind die "Spaghetti mit Zitronensauce" Ein wahrlich delikates Sommergericht! Auch die Nachspeisen sind geschmacklich gaumenkitzelnd. Gesundheitlich bedenklich halte ich allerdings den darin enthaltenen Zucker.
Ein Buch, das zum Nachdenken und möglicherweise auch zum veränderten Kochverhalten beiträgt.