"Die größte Gefahr ängstlicher Menschen besteht darin, sich manipulieren zu lassen." ( Prof.Dr. Thomas Chorherr)
Prof. Dr. Thomas Chorherr reflektiert in diesem Buch das Phämonen der Angst. Chorherr ist kein Psychologe, sondern er ist Jurist. Das Buch ist insofern in erster Linie kein Ratgeber zur Angstüberwindung. Sein Thema ist der Mensch und seine Angstgefühle sowie deren Konsequenzen.
Angst ist eine Elementarfunktion des menschlichen Organismus, hält der Autor gleich zu Anfang fest und listet in der Folge eine Vielzahl von Ängsten, die den Menschen plagen, auf. Als Urangst aller Ängste gilt die Angst vor dem Bösen, gilt die Angst vor der Hölle. Trennungsängste, Todesängste, die Angst vor dem Altern, Panikstörungen aller Art, Sozialphobien usw. blockieren uns in unseren Aktivitäten, aber sie können unter Umständen auch die treibende Kraft zu schöpferischen Handlungen sein.
Wichtig ist es, den Mut zu haben seine Ängste anzuschauen und sie zu hinterfragen, dann nämlich hören sie auf zu lähmen. Man muss sich bewusst machen, dass es kein angstfreies Leben gibt. Die größte Gefahr ängstlicher Menschen besteht darin, sich manipulieren zu lassen, hält der Autor fest. Chorherr blickt die Ängste allesamt genau an, zeigt was die einzelnen Ängste mit Menschen machen und verweist in seiner Schlussbetrachtung auf den Angstforscher Bandelow, der empfiehlt, man möge die Angst ignorieren. Vielen Menschen gelänge es, über die kleinen Befindlichkeitsstörungen, die durch harmlose Ängste ausgelöst werden, hinwegzusehen. Wenn man sich erst einmal im Klaren darüber sei, dass diese leichten Symptome keine gesteigerte Bedeutung hätten und ungefährlich seien, so könne man sie wie Luft behandeln."
Ich stimme Chorherr zu, dass man seinen Ängsten nicht nachgeben darf, sondern sich ihnen stellen muss. Je mehr man über die Motive der Ängste weiß, um so besser kann man damit umgehen. Prof. Dr. Thomas Chorherr leistet mit seinem Buch einen guten Beitrag zur Angstreflektion.