"Wir finden drei Gründe für den Streit in der menschlichen Natur: erstens Konkurrenz, zweitens Mangel an Selbstvertrauen drittens Sucht nach Anerkennung."(Thomas Hobbes, englischer Philosoph)
Ob man sich mittels der von Markus Schollmeyer dargelegten Strategien erfolgreich gegen alle Ungerechtigkeiten im Leben zur Wehr setzen kann, möchte ich bezweifeln, aber viele seiner Ratschläge sind durchaus brauchbar, wenn man seine eigenen Lebenspläne zielstrebig durchsetzen möchte.
Der Autor verdeutlicht, dass man Konfliktsituationen nicht aus dem Weg solle, sondern sich stattdessen in ihnen behaupten möge, um auf diese Weise seine Position zu behalten. Das Leben ist demnach ein Kampf, den man zu bestehen hat und Stärke eine Tugend, die man kultivieren sollte, um seinem eigenen Weg treu bleiben zu können. Möglicherweise hat Schollmeyer mit dieser archaischen Sichtweise recht. Ich befürchte es fast.
Thematisiert werden Konflikte und Konfrontationen. Dabei wird unterstrichen, dass Konfliktvermeidungsverhalten zumeist von seinen Mitmenschen ausgenutzt wird. Man muss lernen, sich durchzusetzen, weil ansonsten die eigene Zufriedenheit auf der Strecke bleibt.
Das Konfrontationspielfeld heißt in der Regel die Streitkultur. Der Autor empfiehlt seine Argumentationsstrategien genau zu überdenken und zu planen. Und weist auf die 10 häufigsten Verhandlungsfallen hin. Ferner nennt er verschiedene Gesprächstypen - das didaktische und das adversive Gespräch aber auch das Defensivgespräch - und zeigt, worin sich diese Gesprächstypen unterscheiden. Des Weiteren lernt der Leser verschiedene Fragetechniken, bevor er darauf aufmerksam gemacht wird, wie man die Wahrheit hinter den Worten zu finden lernt. Es gibt durchaus Möglichkeiten Lügen zu erkennen und es ist weit weniger schwierig Lügner und Intriganten enttarnen kann, wie man gemeinhin glaubt. Diese Techniken von Schollmeyer möchte ich an dieser Stelle besonders loben. Man sollte sie besonders jungen, unbedarften Menschen an die Hand geben. Vielleicht bliebe ihnen das Ein oder Andere erspart.
Dass sich persönliche Stärke aus dem Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten, des Respekts vor sich selbst, der Disziplin und dem Glaube an sich ergeben, trifft zu und das ein klarer Kopf die Voraussetzung dafür ist, seine eignen Lebenspläne durchzusetzen ebenfalls.
Der 40 jährige Rechtsanwalt Markus Schollmeyer hat ein kluges Buch geschrieben, aber er sollte bei allem bedenken, dass egal, was man im Leben unternimmt und gleichgültig wieviel Stärke man besitzt und und wie strategisch man geschult ist, zum erfolgreichen Durchsetzen des eignenen Lebensplanes immer auch ein Quäntchen Fortune gehört. Diese Erkenntnis muss das Selbstvertrauen allerdings nicht schmälern, aber sie führt zu Demut, der Grundvoraussetzung für ein positives Miteinander.