Nudeln machen nicht dick!,
Vorweg gleich Folgendes: Nudeln machen nicht dick! Eine normale Portion gekochte Nudeln enthält etwa 300 Kalorien, selbst üppige Pastagerichte mit Sahne, Käse oder Schinken sowie Eigelb sind vergleichsweise figurenfreundlich. Ein Grund mehr also sich in dieses wunderbare Pastabuch zu vertiefen.
Gleich zu Beginn hat man Gelegenheit die goldenen Regeln des Pastakochens kennenzulernen, zu denen zählt der Grundsatz, dass man nur beste getrocknete italienische Pasta kaufen oder die Nudeln besser noch selbst herstellen soll. Auch ist es sehr sinnvoll, nicht von der Regel abzuweichen, die Nudeln auf keinen Fall abzuschrecken und sie auch nicht vollständig abtropfen zu lassen. Nur so nämlich haben die Saucen eine Chance sich angenehm mit den Nudeln zu verbinden. Aber ich will nicht alle Regeln hier vorbeten. Lesen Sie bitte selbst...
Die Autorin Désirée Verkaar übermittelt dem Leser zunächst ein breitgefächertes Wissen im Hinblick auf getrocknete und frische Pasta. Die Pasta wird in drei Haupttypen untergliedert: kurze Nudeln (pasta corta) wie Penne, Farfalle und Fusilli, in lange Nudeln (pasta lunga) wie Spaghetti und Tagiatelle und gefüllte Pasta wie Tortellini und Ravioli. Man lernt auf den dann folgenden Seiten viele getrocknete Nudeluntersorten dieser drei Haupttypen durch Wort und Bild kennen, bevor man in die Geheimnisse der Zubereitung von frischer Pasta eingeweiht wird.
Die einzelnen Arbeitsschritte für das Herstellen des Pastagrundteigs, für die spezielle Zubereitung von Ravioli und Tortellini, sowie Tagliatelle werden lobenswert gut erklärt, auch die Beschreibung der Zubereitung von Gnoccis lässt nichts zu wünschen übrig. Das Rezept für "Sugo di pomodoro" sollte man sich gut merken. Es lässt sich einfach zubereiten und schmeckt im Grunde zu allen Nudelgerichten.
Nudeln "al dente" zu kochen ist sehr einfach, aber selbst das muss gelernt sein. Wer der Kochanleitung folgt, dürfte zukünftig keine Probleme mehr damit haben, Nudeln mit Biss auf den Tisch zu bringen.
Alle Küchengeräte werden vorgestellt, die man zum Zubereiten von Pasta benötigt, dann schließlich lernt man eine Vielzahl leckerer Rezepte kennen, die aller gut nachvollziehbar erklärt werden und problemlos nachkochbar sind. Die über 100 Rezepte sind untergliedert in Klassiker, Nudelsuppen, Pasta mit Gemüse u. frischen Kräutern, Pasta mit Fleisch und Geflügel, Pasta mit Fisch und Meeresfrüchten, Pasta mit Käse und Sahne, Pastasalate und gefüllte Pasta. Um den Rezeptteil aufzulockern liest man auch immer wieder Wissenswertes im Bereich Warenkunde und zwar über: Olivenöl, Pesto alla genovese, frische Kräuter, italienische Fleisch- und Wurstspezialitäten, eingelegte Sardellen, italienischen Käse, Knoblauch, Basalmicoessig, Oliven und Kapern, sowie Chilischoten und Gewürze.
Bei den Klassikern möchte ich das einfachste Gericht hervorheben: "Spaghetti con aglio e olio". Es handelt sich um ein römisches Rezept, für das man nur vier Zutaten benötigt, die jedoch zu einem optimalen Geschmacksergebnis führen, sofern man Knoblauch mag. Bei den Suppenrezepten bin ich besonders angetan von der "Hühnerbrühe mit Engelshaar", bei der eine Handvoll gehackter Sellerieblätter nicht fehlen sollten. Sehr delikat auch ist die "Kohlsuppe mit Pesto", in der sich "Gramigna" wohlfühlen und die "Buchstabensuppe mit Meeresfrüchten", die gewiss nicht nur Kinder entzückt. Zum Niederknien gut schmeckt die "Pasta mit Pilzen", die "Grüne Tagliatelle mit Hähnchenfilet in Weißweinsauce" und die "Linguine mit Scampi in Knoblauchsenf-Sauce". Bei kaum einem Pastagericht wird auf Olivenöl und Knoblauch verzichtet. Sehr erfreulich. Besonders edel schmeckt übrigens "Stringhetti mit Safran", aber auch "Penne mit Birnen, Pistazien und Gorgonzola". Beide Gerichte sind vegetarisch.
Bei den Pasta-Salaten hat mich "Schwarze Linguine mit Tintenfischsalat", der aromatischen Zutaten wegen am meisten begeistert, allerdings steht "Fusilli mit Lachs und Meeresfrüchten" obigen Salat geschmacklich in nichts nach.
Die gefüllten Pasta sind nicht arbeitsaufwendiger als die ungefüllten, aber eine wirkliche Bereicherung, wenn man beispielsweise an "Agnolotti mit Artischocken-Mousse und Tomatensauce" denkt.
Die Pasta sollte von einem Glas Wein begleitet werden oder von einer ganzen Flasche, wenn man sie in geselliger Runde genießen möchte.
Ein gelungenes Kochbuch mit vielen appetitanregenden Fotos.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen