" Ohne Achtung gibt es keine wahre Liebe." ( Kant),
Als der Philosoph Immanuel Kant das vierzigste Lebensjahr erreichte, stellte er fest, dass man von da an einen Charakter erwirbt und dieser auf Maximen (Grundsätze) konstituiert ist. Maximen sind für ihn Grundregeln des Verhaltens und Denkens und Ausdrucksformen vernünftigen Handelns. Der Charakter ist nach Kant Ausdrucksform des Willens und um den guten Willen geht es Kant in vielen seiner Schriften.
Zu Kants Werken zählen " Kritik der reinen Vernunft ", " Kritik der praktischen Vernunft ", " Kritik der Urteilskraft " aber auch von sein philosophischer Entwurf " Zum ewigen Frieden ", in dem er eine friedliche Weltordnung im Auge hat und sich damit gedanklich abhebt von dem, was die politischen Entscheider seiner Zeit vorexerzierten.
Der Philosoph schrieb sich mit Schiller und es gab eine intellektuelle Verbindung zu Fichte, der dem großen Ostpreußen viel zu verdanken hatte, allerdings aufgrund kritischer Anmerkungen dessen Zorn hervorrief.
Kant war ein Ausnahme-Mensch, eine Person mit großem ethischen Wollen, dem wir vieles, im besonderen die Erkenntnis des kategorischen Imperativs zu verdanken haben. Der kategorische Imperativ lautet:
" Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne ".
Als der bedeutende Denker vor zweihundert Jahren am 12.2.1804 mit den Worten " es ist gut " verstarb, hat er der Nachwelt mit seinen Ideen den Schlüssel in die Hand gegeben zu einem wirklichen Paradies auf Erden!
" Denken mit Immanuel Kant" befasst sich gedanklich mit dem Sinn des Lebens.
Das Büchlein ist untergliedert in die Kapitel: " Deine Kraft ", " Deine Grenze " , " Deine Aufgabe ", " Deine Erfüllung ", " Schönheit und Kunst " , " Frauen und Liebe " und " Weisheit des Lebens ".
Ein Vorwort von Wolfgang Kraus und ein mehrseitiger Text am Ende des Buches von Otto A. Böhmer mit der Überschrift: " Es ist niemals zu spät, vernünftig zu werden. Das Leben des Immanuel Kant " machen es einfacher die philosophischen Gedanken Kants einzuordnen und zu verstehen.
Eine meiner Lieblingsgedanken von Kant ist folgender:
" Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist der Wahlspruch der Aufklärung!"
Gerade in einer Zeit der vielen spitzfindigen Manipulationsversuche durch die Medien sind alle intelligenten Menschen angehalten , dem was ihnen vorgesetzt wird, kritisch zu begegnen und zu überdenken, welche Zwecke mit bestimmten Informationen verfolgt werden sollen.
Blindes Abnicken ist zwar bequemer, aber nie ein Ausdruck von Mündigkeit.
Es ist unmöglich an dieser Stelle die vielen klugen Gedanken Kants näher zu erörtern.
Ich finde es bemerkenswert, wie sehr sich Kant mit dem Phänomen von Vorurteilen auseinandergesetzt. Kant war ein erstaunlich selbstkritischer Mensch, das zeigen viele der Sentenzen.
Hervorheben möchte ich aus gegebenem Anlass folgenden Gedanken: " Wenn sich ein Mensch fände, von dem ich gehasst würde, so würde es mich beunruhigen. Nicht als wenn ich mich vor ihm fürchtete, sondern weil ich es hässlich fände, etwas an sich zu haben, was anderen ein Grund eines Hasses werden könnte: denn ich würde vermuten, dass ein anderer nicht ganz ohne alle scheinbare Veranlassung einen Widerwillen hätte fassen können.
Ich würde ihn daher aufsuchen; ich würde mich ihm besser zu erkennen geben: und nachdem ich in ihm einiges Wohlwollen gegen mich hätte entstehen sehen, würde ich mich hierbei genügen lassen, ohne jemals einen Vorteil daraus ziehen zu wollen."
Kants Ansinnen finde ich überaus positiv. Doch was tut man, wenn man guten Willens auf einen Menschen zugehen möchte, der abgrundtief hasst und nicht bereit ist ein Jota von seinen Vorurteilen und Projektionen aufzugeben, der nicht bereit ist zum Gespräch?
Meine Rezension möchte ich mit nachstehender Sentenz Kants beenden:
" Jeder ist verbunden, die Würde der Menschheit an jedem anderen Menschen anzuerkennen. "
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