Paul Gauguin: Durchbruch zur Moderne von Heather Lemonedes

 Ich bin immer töricht gewesen, an das Gute im Menschen zu glauben." ( Gauguin), 
 
Paul Gauguin (1848-1903) organisierte anlässlich der Pariser Weltausstellung im Jahr 1889 mit seinen Anhängern im Café Volpini die unabhängige " L`Exposition de Peintures du Groupe Impressionniste et Synthésiste". Der Künstler zeigte erstmals eine außergewöhnliche Grafikfolge, die so genannte "Suite Volpini": ein Ensemble von elf, auf leuchtend gelbes Papier gedruckten Lithografien.  
Die Publikation nahm das Jahr 1889 als einen entscheidenden Moment der künstlerischen Entwicklung Gauguins in den Blick, in dem sich unverkennbar seine eingeständige, revolutionär neue Malweise und zentrale Motive seines Werkes ausbildeten. Die Suite Volpini, für Gauguin ein visuelles Resümee, welches für seine Kunst und seine Rolle als Begründer einer neuen Stilrichtung werben sollte, wird ausführlich beschrieben und im Kontext verwandter Gemälde, Holzschnitte, Keramik, grafischen Arbeiten und Zeichnungen des Künstlers betrachtet. 

Die Ausstellungen zur Ausstellung wird vom 4.10.2009-17.1.2010 in "The Cleveland Museum of Art" und vom 19.2.-6.6.2010 im "Van Gogh Museum, Amsterdam" gezeigt. Das vorliegende Buch ist der Katalog zur Ausstellung. 
Im Buch werden gleich zu Beginn die besagten Litographien gezeigt. Es folgen Aufsätze, die dem Leser Gauguin näher bringen. Besonders interessant ist der Text von Heaether Lemondes über Gaugin und die Druckgraphik sowie die intellektuellen Betrachtungen von Moyna Stanton über die Zinkographie .  
Gaugin zeichnete auf gekörnte Zinkplatten, skizzierte andeutungsweise die groben Umrisse seiner Komposition. Er verwendete Lithokreide oder einen Lithostift, ein schwarzes fetthaltiges, speziell für die Lithographie entwickeltes Malmittel, das eine ähnliche Zusammensetzung wie Lithotusche hat. Der Künstler arbeitete bei den Volpini -Zinkographien primär mit der Technik der Tuschpinsellavierung. 
Man wird auch ausführlich über die Beschaffenheit von Gauguins gelbem Papier informiert, erfährt Essentielles über die Ikonographie der Suite Volpini und erhält schließlich einen sehr guten visuellen Eindruck von allen ausgestellten Kunstwerken. 
Im Katalog werden die Hintergründe der offiziellen Ausstellung beleuchtet und auch die Auftritte den Künstlers und seiner Mitstreiter im Café des Arts nachgezeichnet. Werke des Künstlers, wie etwa "Bretonische Mädchen beim Tanz" und "Bretonische Eva", "Menschliches Elend" aber auch Gemälde von Émile Bernard, Émile Schufenhecker u.a. beeindrucken den Betrachter des Katalogs auf überaus differnzierte Art und Weise.  
Wer sich mit dem Leben des Meisters näher befassen möchte, dem empfehle ich: Das Paradies ist anderswo




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen