" Der Respekt soll aus dem Herzen kommen." ( Dr. Mauritius Wilde),
Der Autor dieses empfehlenswerten Textes ist Pater Dr. Mauritius Wilde. Er ist Mönch und Priester in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach und zeigt in seinem Büchlein wie wichtig die Kunst der gegenseitigen Wertschätzung für das positive Zusammenleben von Menschen ist.
Alle sprechen von Respekt. Alle möchten ihn haben - allerdings möchte ihn nicht jeder geben. Wir sehen auf der Amazon-Plattform täglich, dass Autoren, die zeitgleich Rezensenten sind, anderen Autoren wenig Respekt zollen, aufgrund von Kleinigkeiten die Bücher anderer Autoren genussvoll verreißen und im Namen vermeintlich kritischer Anmerkungen eigentlich nur ihr Ego pflegen, aber zutiefst beleidigt sind, wenn ihre eigenen Bücher respektlos verbal niedergeknüppelt werden. Diese Vorgänge finde ich sehr schlimm und überaus bedauerlich. Keinem wird dadurch geholfen.
Der Benediktinermönch fragt u.a.: "Was ist Respekt? Woher kommt er? Wie können wir eine Kultur der Achtsamkeit schaffen?"
Wenn jemand schlecht von einem anderen spricht, will er damit erreichen, dass er selbst in einem besseren Licht dasteht. Immer dann, wenn die Unterschiede, die es zwischen Menschen gibt, nicht geachtet werden, ist Raum für Respektlosigkeit gegeben und zwar dann, wenn Menschen keinen Abstand zu sich selbst haben und nicht zu einem Perspektivwechsel in der Lage sind. Wilde empfiehlt Unterschiede zu achten und sie nicht zu bewerten.
Die Spirale der Respektlosigkeit beginnt bei Achtlosigkeit, geht über Missachtung und endet in Verachtung. Menschen, die sich selbst nicht respektieren, haben große Probleme andere zu akzeptieren. Ursache von Respektlosigkeiten gegenüber Dritten sind letztlich immer Minderwertigkeitgefühle. Deshalb möge sich jeder täglich bewusst im Spiegel anschauen und sich sagen "Du bist o.k.!"
Wilde weist immer wieder auf das moderne Märchen "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry hin, die in seinen Augen eine kleine Schule des Respekts darstellt, aber auch auf Hirigoyens Buch Die Masken der Niedertracht: Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann, das verdeutlicht, wie weit Respektlosigkeit gehen kann und wohin sie führt.
Bemerkenswert finde ich Wildes Betrachtungen zum Raum, den jeder um sich hat und den man bei jedem Menschen respektieren sollte. Bei Menschen deren Sphäre oder Aura oft missachtet und überhaupt nie wahrgenommen wurden, zieht sich dieser Raum weit zurück. Die Folge davon ist, dass diese Menschen überhaupt keine Ausstrahlung mehr haben.
Lernen Sie sich vor den Lebensleistungen anderer Menschen zu verneigen. Es macht Sie nicht kleiner, ganz im Gegenteil. Ach und noch etwas...sofern man sich nicht selbst auf Kosten der Schwächen anderer Größer macht, sondern gegenseitige Achtung übt, kann ein Klima der Wertschätzung entstehen, in dem jeder in einem guten Licht dasteht, in seinem bestmöglichen Licht.
Der Autor zeigt in der Folge, wie man sich Respekt verschafft, wie wichtig gute Manieren im Zusammenleben sind, er reflektiert die Notwendigkeit des Respekts vor der Schöpfung und zwischen Liebenden, zwischen den Generationen, in der Schule und Erziehung, in Firmen und Behörden und vor den Gegnern.
Resümierend stellt der weise Benediktinermönch fest, dass echter Respekt stets mit Liebe gepaart ist. "Respekt heißt Ehrfurcht- aus der Liebe heraus". Wie Recht er doch hat.
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