Rezension: Bodensee Panorama von Holger Spiering

Eine Traumlandschaft.,

Der Bodensee ist ein Alpenvorsee am Ausgang des Alpenrheintals. Genannt wird er auch das "Schwäbische Meer". Im Buch werden die Ausmaße des Sees genau genannt. Das Hauptbecken, der Obersee, ist 63,5 km lang und bis zu 14km breit. Der westliche Bodensee ist in den Überlinger See mit der Insel Mainau im Norden und in den Untersee (mit Gnadensee und Zellersee) mit der Insel Reichenau im Süden eingeteilt. Ober- und Untersee werden vom Rhein duchflossen. Eine nicht geringe Bedeutung hat der Bodensee für die Wasserversorgung des Hinterlandes (St. Gallen und Großraum Stuttgart). Das milde Klima begünstigt den Frühgemüse-, Obst- und Weinanbau. Lemanczyk hebt übrigens beim Wein den "Meerseburger Weißherbst" hervor, der ein besonders aromatischer Rosé sein soll. Der See ist fischreich. Der wichtigste Wirtschaftsfaktor ist der Fremdenverkehr. Die größten Städte sind Konstanz, Lindau, Friedrichshafen, Bregenz und Radolfzell. Der Bodensee ist, wie die Autorin verdeutlicht, eine alte Kulturlandschaft, in dessen Umkreis sich mittelsteinzeitliche Siedlungsspuren nachweisen lassen. Die Uferrandsiedlungen, so genannte Pfahlbauten gehören v.a. in die Jungsteinzeit bzw. frühe Bronzezeit.


Die Fotos sind untergliedert in Panoramabilder des Überlinger-Sees, des Untersees und des Obersees. Nicht selten sind die Bilder zweiseitig. Gleich zu Beginn fasziniert ein Foto, das ein abendliches Sommergewitter über dem See in der Nähe von Meersburg zeigt. Beeindruckend auch sind die ersten Nebel in den Weinbergen dort. Einen visuellen Eindruck erhält man von den "Unterruhldinger Pfahlbauten". Vor gut 3000 Jahren haben sich hier Siedler am Bodensee niedergelassen. Das Dorf wurde in den 1920er Jahren rekonstruiert. Gezeigt wird die Wallfahrtskirche Birnau im Wechsel der Jahreszeiten, auch ein Panoramabild der vormals freien Reichsstadt Überlingen. Die blühende Streuobstwiese im Vordergrund macht das Foto besonders reizvoll. Die sommergrünen Weinberge bei Überlingen, die Nebellandschaften bei Sipplingen lassen den See surreal erscheinen. Sehr beeindruckend auch wirkt der See im Winter, durch die Eisfomationen.


Man erhält visuelle Eindrücke von der Insel Mainau. Der "Italienische Rosengarten" dort ist von einer solchen Schönheit, dass der Blick ewig verweilen möchte. Die textliche Informationen über die Insel Reichenau möchte ich ich an dieser Stelle besonders loben, aber auch der Hinweis auf die Maler, die teilweise nicht freiwillig an den See kamen, wie etwa Otto Dix, der während der Nazi-Zeit nach Höri in die innere Emigration gegangen ist. Die Panoramabilder der Reichenau zeigen das Paradies in seiner ganzen Schönheit.


Sehr pittoresk ist die Aufnahme des Rheinfalls von Schaffhausen und das Beispiel für Schweizer Fachwerkarchitektur. Ein Hightlight stellt die Aufnahme der Stiftbilbliothek St. Gallen dar. Sie ist die älteste Bibliothek der Schweiz und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Panoramabilder der Landschaft rund um den See sind künstlerisch hochwertig. Besonders gefallen hat mir das Foto, dass Spiering während des Orkans "Jeanett" aufgenommen hat, vielleicht deshalb, weil durch diese Aufnahme deutlich wird, dass man den Bodensee zu Recht als das "Schwäbische Meer". bezeichnet.

Ein empfehlenswertes Buch, für alle die Bodensee zu schätzen wissen und dort gerne ihre Ferien verbringen, bzw. verbringen würden.









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