Rezension: Die Seelenfamilie: Sinn und Struktur seelischer Beziehungen

Das Autorenteam Hasselmann/Schmolke ist überzeugt davon, dass es Seelenverwandtschaften gibt und dass die Seele eines Menschen stets eingebunden ist in eine Seelenfamilie. Dabei gehen die Autoren davon aus, dass die Seele der Kern unserer Identität ist und unsere Seele bestimmt, wie wir leben. Gemeinsam mit der jeweiligen Psyche baut sie, so liest man, in jeder körperlichen Existenz ein neues einzigartiges Ich auf. Offenbar findet während des ganzen Lebens eine Auseinandersetzung zwischen dem Willen des Ich und dem Wollen der Seele statt. In dieser Auseinandersetzung liegt das seelische Entfaltungspotential.

Scheinbar haben die Einzelseelen einer Seelenfamilie eine gemeinsame Struktur und gemeinsame Aufgaben zu bewältigen. Hasselmann verdeutlicht woher die eigene Seele kommt, welche Ziele sie hat und wohin sie geht, wenn ein Mensch verstirbt. Die zentrale Aufgabe einer Einzelseele besteht darin Erkenntnisse zu sammeln für ein bestimmtes Erkenntnis- Projekt der Seelenfamilie. Die Autoren machen deutlich, dass man stets eng mit seinen Seelengeschwistern verbunden ist und das Erkennen und Wiederfinden dieser Seelengeschwister ein Gefühl hinterläßt als sei man sich selbst begegnet, als bleibe die Zeit für einen Moment stehen.

Hasselmann spricht aber auch von karmischen Verstrickungen und damit auch von Reinkarnation. Karmische Beziehungen hätten immer die Aura von Drama und Tragödie. Der hierdurch ausgelöste karmische Schmerz sei notwendig um karmische Schuld zu begleichen. Seelisch gesehen gibt es alte Freundschaften und Feindschaften, aber auch ewige Beziehungen, in Form einer Dualseele, eines ewigen Freundes, eines ewigen Verbündeten, eines ewigen Lehrers und eines ewigen Schülers. Über die seelischen Beziehungen zueinander und die Aufgaben der Seelenfamilien, wie etwa das Herstellen emotionaler Gerechtigkeit oder aber das behutsame Herbeiführen von Trost für Verstoßene schreiben die Autoren ausführlich.

Die sieben Wege der Seele innerhalb einer Seelenfamilie erläutern Hasselmann /Schmolke detailliert und zeigen anhand historischer Vertreter, wie diese ihre Aufgaben im Dienste ihrer jeweiligen Seelenfamilie gelöst haben.

Ein faszinierendes Buch , das auf mich einen wirklich nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat.

Es ist schön, dass die Autoren sich an Goethes Gedicht " Ginkgo Biloba" erinnert haben und unterstreichen, dass dieser Dichter viel von der menschlichen Seele ahnte und wusste.

Empfehlenswert!




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