" Man muss nicht erst sterben, um ins Paradies zu gelangen, solange man einen Garten hat." ( Persisches Sprichwort),
Die Autorin Inès Heugel und der Fotograf Christian Sarramon stellen in diesem Buch nostalgische Gefäße, Gitter, Gartenmöbel, Accessoires, Figuren und Objekte für den Garten vor.
Gleich zu Beginn meiner Rezension möchte ich unterstreichen, dass es sehr viel Vergnügen bereitet die zahllosen, hübschen Bilder zu bewundern, nicht zuletzt, weil sie einerseits Anlass für Träumereien sind, aber andererseits auch dazu inspirieren im eigenen Garten gestalterisch aktiv zu werden.
Steinerne Urnen und Gefäße visualisieren Terrassierungen und Perspektiven, sie säumen Treppen und Brüstungen und sind neben Brunnen und Statuen mit ihren symmetrisch gerundeten Formen Teil einer überaus reizvollen ornamentalen Trias in den Gärten Europas.
Man erfährt, dass Vasen aus gehauenem Stein sich im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreuten, liest von unterschiedlichen Gesteinsarten und erfährt auch, dass der italienische Baumeister Alberti, ein universal gebildeter Mensch der Renaissance, schon im 15. Jahrhundert empfahl, für Vasen und Urnen Kalkstein zu verwenden, der besser zu Pflanzen und Blumen passe als der in seinen Augen kühle Marmor und Granit.
In der Antike diente eine Urne zum Wasserschöpfen und zur Aufbewahrung der Asche eines Verstorbenen, erst später gab es die so genannte Medici-Vase, auch mit Deckel und Griffen.
Man liest von Übertöpfen aus Metall von Blei- und Eisengefäße aus dem 17. Jahrhundert und von gusseisernen Schalen aus dem 19. Jahrhundert, die bepflanzt wirklich sehr dekorativ sein können, sofern man die richtigen Pflanzenfarben wählt.
Objekte aus Draht werden näher beschrieben und man erfährt, dass Drahtkünstler ursprünglich aus der Slowakei kommen.
Sehr attraktiv sind ausgefallene Gestelle aus Eisengitter und Draht, die auf jeder Etage mit diversen Steingartengewächsen bepflanzt werden.
Holzbottiche für Orangen- und Zitronenbäume, Palmen und anderen Gewächse tauchten erstmals im 17. Jahrhundert auf.
1200 exotische Bäume und ebenso viele Holzbehältnisse stehen übrigens in der Orangerie in Versaille, die Ludwig XIV 1685 errichten ließ.
Thematisiert werden Zinkbehälter, Blumentreppen und - ständer sowie Spaliere, Pergolen und Laubengänge.
Auf alten Fresken sieht man, dass die Römer eine Vorliebe für Spaliere hatten und es bleibt nicht unerwähnt, dass der geniale Gartenarchitekt Le Notre feinstausgearbeitete Vorlagen für Spaliere entwarf.
Gezeigt werden diesbezüglich grazile Konstruktionen, an denen Pflanzen ranken. Kletterrosen, Klematis, Geißblatt und Glyzinien eigenen sich besonders dafür hübsche und Laubengänge und Pforten zu gestalten.
Auch Zäune und Geländer können den Garten schmücken, beispielweise Beete nostalgisch einrahmen.
Sehr erhellend sind Beiträge zu Gartenmöbeln.
Steinbänke gab es schon in der Antike. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts tauchten Gartenmöbel aus Holz auf.
Die gezeigten und besprochenen Modelle sind wahre Schmuckstücke für jeden Garten. Teakmöbel erweisen sich als wetterunempfindlich. Ich habe seit 20 Jahren beste Erfahrung mit den abgelichteten Garpa - Produkten.
Man lernt Objekte aus Zement und Beton kennen und liest vom " Rocaille-Stil " , der aus dem italienischen Barock hervorging und ein ähnliches Highlight im Garten darstellen kann, wie Objekte aus Guss- und Schmiedeeisen.
Besonders gefallen mir die Anregungen im Buch zu Rattan-, Bambus- und Korbweidesesseln.
Marshall B. Lloyd hat die Welt des leichten Möbels mit Stahldraht verstärkter Papierfaser revolutioniert. Der Klassiker von Lloyd Loom war ursprünglich für den Garten gedacht, aber dieser Sessel fand in den 30er Jahren den Weg in englische Wohnhäuser, weil er wirklich eine Augenweide ist.
Liegestühle sind ein Thema, auch Klappstühle, Hängematten und Sonnenschirme. Die abgelichteten Garpa- Sonnenschirme sind eindeutig die besten. Mich begeistert der Schirm jedes Jahr aufs Neue. Er ist eine Anschaffung fürs Leben.
Mit größtem Vergnügen habe ich den Seiten über " Accessoires " gelesen.
Inspiration findet man hinsichtlich schöner Lampen, hübscher Volieren, Nisthöhlen, Futterplätze und Badeplätze für Vögel, witzig aussehender Vogelscheuchen, Gartengeräten, Gießkannen und anderem mehr.
Vorgestellt werden des Weiteren Pavillons und Gartenhäuser, Statuen, Obelisken und Kugeln, architektonische Elemente und T- Wetterfahnen, sogar Gartenzwerge werden nicht ausgespart.
Ich schätze Stein-Statuen im Garten. Diese müssen nicht teuer sein, können aber in Verbindung mit Efeu für eine schöne Atmosphäre im Grünen sorgen.
Goethes Steinkugel in seinem Garten in Weimar hat mich immer fasziniert. Leider hält man sie neuerdings in einer Kiste verborgen. Die Steinkugel, war Anziehungspunkt für viele Menschen, weil die Berührung der Kugel Glück bringen sollte....
In einem Garten zu verweilen, mit oder ohne Kugel bringt immer Glück, denn ein Garten erinnert an das Paradies, den Ort der Glückseligkeit.
Sich ein kleines Paradies neu zu errichten ist immer möglich, wenn man sich der Schönheit der Natur öffnet und gestalterisch aktiv wird. Dieses Buch schenkt gute Anregungen.
Warum gibt es an dieser Stelle keine Buttons zum Abstimmen? Kunden können nur über die Rezensionen anderer, aber nicht über ihre eigenen Rezensionen abstimmen. Aus diesem Grund erscheinen die Buttons für eine Abstimmung nur, wenn Sie die von anderen verfassten Rezensionen ansehen. Kommentar als Link
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen