Die von mir sehr geschätzte Schriftstellerin Marion Maron war zu Zeiten der DDR Reporterin einer Berliner Zeitung.
In dieser Funktion begab sie sich damals nach Bitterfeld, um dort im Hinblick auf eine Reportage über das dortige Industriemilieu vor Ort Erkundigungen einzuziehen.
Damals war Bitterfeld industriell wegen des Braunkohleabbaus, der Aluminiumproduktion und aufgrund der Tatsache, dass sich dort der zweitgrößte Fotohersteller nach Kodak etabliert hatte, berühmt-berüchtigt.
Im Zusammenhang mit ihren Recherchen fiel Maron in jenen Tagen bereits die eklatante Umweltverschmutzung ins Auge. Die Bewohner der Region mussten die verpestete Luft Tag für Tag einatmen. Die Industrieproduktion hatte sich verheerend auf die Gesundheit der dortigen Bevölkerung ausgewirkt.
Durch Zufall, - weil ein Freund sie auf die Veränderungen in der Region angesprochen hatte -, befasste sich Maron nun erneut mit Bitterfeld.
Nach der Wende wurden dort die alten Produktionen eingestellt und die Gruben geflutet. Aus ihnen sind nun Seen geworden. Die Landschaft wurde erfreulich renaturalisiert.
Um die Industrialisierung nicht komplett einzudämmen und Arbeitsplätze zu erhalten, hatte Bundeskanzler Kohl in den 90ern Chemiebetriebe ansiedeln lassen.
In diesem Zusammenhang wurden neue Industriegebiete in der Region ausgewiesen und man versuchte in der Folge in- und ausländische Investoren durch besonders lukrative Bedingungen, z.B. günstige Steuerabgaben und großzügige Infrastruktur für die Region zu begeistern. Man war sich sicher auf diese Weise auch europäische und amerikanische Investoren heranziehen zu können. Diese Vermutung erwies sich als richtig.
Maron beschreibt in ihrem Buch insbesondere die Entwicklungsgeschichte von "Q-Cells", dem mittlerweile größten Produzenten von Solarzellen.
Interessant ist es den Werdegang des heutigen Weltunternehmens von seinem Beginn her zu erfahren. Seinen Anfang nahm nämlich alles in Berlin-Kreuzberg als drei Tüftler als sozialistisches Kollektiv ihre Vision der umweltfreundlichen Sonnenenergie umzusetzen begannen....
Maron recherchiert authentisch, indem sie den Biografien aller beteiligter Gründungsmitglieder von "Q-Cells" aufzeigt...
Die Fotos im Buch visualisieren die Veränderungen sichtlich.
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