" Lasst uns Schönheit und Freude pflanzen, so ernten wir Schönheit und Freude." ( Schiller),
Mit dem wirklichen gelungenen Film " Schiller " möchte ich mein " Schillerjahr " bei Amazon einläuten und bis zu seinem 250. Geburtstag am 10. November eine Reihe seiner wundervollen Texte rezensieren.
Der Film beginnt mit Schillers jungen Jahren in der " Hohen Karlsschule " in Stuttgart. Hierbei handelte es sich um eine Militärakademie des Herzogs von Württemberg.
Gezeigt wird der Drill, dem sich der sensible junge Mann aussetzen musste.
Erwähnt werden in der Folge Schillers Medizinstudium und seine Zeit als Rechtsmedikus.
Hier allerdings schreibt er bereits Gedichte und das Sturm- und Drang- Drama " Die Räuber ".
Aufgeführt wird es mit überwältigendem Erfolg in Mannheim am Hof- und Nationaltheater. Dies ist im Film sehr gut dargestellt.
Man erlebt die Flucht Schillers (Matthias Schweighöfer) aus der Militärakademie, mithilfe seines Freundes Streicher und seine Zeit als Theaterdichter in Mannheim.
Geldnot, Krankheit und innere Zerrissenheit lassen Schiller selten heiter erscheinen, obschon er wie kein Zweiter der Freude huldigt und in ihr das wahre Glück der Menschen erkennt.
In Mannheim werden auch " Die Verschwörung des Fiesco zu Genua " und " Kabale und Liebe " uraufgeführt. Man erlebt Schillers Ängste dahingehend, ob die Stücke auch die Anerkennung finden, die er erhofft. Er selbst weiß, wie gut sie sind, doch um Erfolg zu haben, benötigt er ein applaudierendes Publikum. Schiller scheut den Erfolg nicht.
Sehr gut dargestellt werden die Machenschaften, Intrigen und das Mobbing, dem Schiller am Mannheimer Theater, besonders seitens des berühmten Schauspielers August Wilhelm Iffland ausgesetzt war.
Schillers Kreativität konnte von seinen Neidern nicht gebremst werden.
Es ist berührend zu sehen, wie dieser vom Schicksal gebeutelte Dichter sich trotz aller Widerstände, die ihm in den Weg gelegt werden, durchsetzt. Seine Widersacher konnten ihn letztlich nicht am Erfolg hindern. Dazu war er viel zu fähig.
Exzellente schauspielerische Leistungen von Matthias Schweighöfer, Christian Nähte, Barbara Auer und Jürgen Tarrach, niveauvolle Dialoge und eine realistische optische Darstellung jener Zeit machen den Film zu einem wirklichen Highlight und lassen Neugierde hinsichtlich der Werke des begnadeten Dichters aufkommen.
Hervorheben möchte ich am Schluss noch eine Szene, die mir besonders gut gefallen hat. Schweighöfer trägt mit viel Gefühl und sprachlichem Können Schillers Gedicht " An die Freude" vor und geht während seines Vortrags für Momente völlig in der Figur des Dichters auf. Damit zeigt er, dass er das Innerste von Schillers Wesen wirklich begriffen hat. Ein toller Schauspieler. Bravo!
Die Bild- und Tonqualität sind bestens.
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