Rezension:Die schönsten englischen Gärten von Diane Sutherland

" Blumen sind die Liebesgedanken der Natur" ( B. v. Armin),


" Die schönsten englischen Gärten " ist ein reich bebildertes Buch, welches man sich an Regentagen oder in Stunden, in denen man Trübsal bläst, immer wieder zu Gemüte führen sollte. Ich versichere Ihnen, schon nach Minuten wird die Seele frohlocken und Sie werden allen Kummer, der sich auf ihr Gemüt gelegt hat, vergessen, sofern Sie Sinn für Pflanzen und Blumen haben.:-))

Jon und Diane Sutherland zeigen dem Leser bildschöne Gärten in Nordwestengland, Nordostengland, Ostengland, Englands Mitte, Südostengland, Südwestengland, Wales und Schottland.

Die Römer waren die ersten, die in England Hofgärten anlegten mit Brunnen und Wasserbecken. Sie auch waren es, die Pflanzen einführten, die heute noch für das Land selbstverständlich sind.

Die Einleitung beinhaltet einen guten historischen Abriss englischer Gartenkultur. Hier liest man auch vom Gartenarchitekten Capability Brown, dessen Grundformel drei Elemente vorsah: Wasser, Bäume, und Landschaft. Ganz anders Humphry Repton , der dem herkömmlichen Garten mit vielen Blumen den Vorzug gab.....

In England ist Gärtnern seit Jahrhunderten eine Leidenschaft. Um historische Gärten einschätzen zu können, ist nicht nur einiges Wissen über Pflanzen und Bäume erforderlich, sondern man benötigt auch geschichtliche Grundkenntnisse.

Gezeigt werden allein 11 Gärten in Nordwestengland. Es handelt sich hierbei um kleine und große Gärten, formal gestaltete Gärten und Landschaftsgärten. Die einzelnen Gärten werden genau beschrieben und man erfährt, wie man jeweils dort hin gelangt. So ist der " Levens Hall Garden " in Cumbria, der 1690 angelegt worden ist , das schönste Beispiel eines Topiariums , eines Gartens mit ornamental beschnittenen Bäumen und Sträuchern. Hübsche, mit Buchs eingefasste Blumenbeete, befinden sich unter den Formbäumen.

Traumhaft auch ist der " Knot Garden ", in Cheshire. Das Herrenhaus ist vermutlich Großbritanniens ältester Fachwerkbau, mit dessen Errichtung 1450 begonnen wurde. Der dortige Garten ist ein Boskettengarten nach Entwürfen aus dem Jahre 1670: geometrische, symmetrische Muster aus Buchshecken ziehen sich in einem fortlaufenden Band durch das Areal.

Nordostengland umfasst die Grafschaften Northumberland, Durham und Yorkshire. Die Gärten dort haben viel anzubieten- von einem viktorianischen Pfirsichgarten , einem Mauergarten mit beheizten Luftkanälen reicht die Bandbreite über eine großartige Paterreanlage bis zu gläsernen Gewächshäusern aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Das Highlight sind die " Raby Castle Gardens " in Durham. Die Gärten, die sich um die Burg aus dem 14. Jahrhundert erstrecken, sind in der Tradition des 18. Jahrhundert angelegt. Ein 1786 gepflanzter Feigenbaum trägt immer noch Früchte. Märchenhaft anzusehen auch ist der " Castle Howard Garden " in Yorkshire. Tausende von Narzissen und anderen Zwiebelpflanzen, wie Krokusse und Tulpen, sowie unzählige Rabatte mit Rosen und Rhododendren sorgen das ganze Jahr über für Farbenpracht.

Man liest von den Gärten Ostenglands. Norfolk ist die Heimat des englischen Lavendels. Zauberhafte Gärten in Lincolnshire und Nottinghamshire werden beschrieben, der großartige " Wimpole Hall Garden " in Cambridgeshire, auch der " Blickling Hall Garden " in Norfolk mit seinen Zwiebelblumen, Azaleen, Rabatten, Rhododendren und Blumenpaterres, seinen Tempeln, der Orangerie und dem Topiarium ist schon etwas ganz Besonderes.

Es ist unmöglich in der Folge auf all die vielen Gärten in ihrer Individualität einzugehen.

Jede einzelne Seite dieses Bildbandes bietet ganz außerordentlich schöne Einblicke in englische Gärten und Gartenlandschaften. Man kann alte Burgen, Schlösser und Landhäuser bewundern und sich in die entsprechenden Texte vertiefen, die die innige Liebe der Engländer zu Pflanzen und Blumen deutlich machen.

Die Gärten Cornwells haben mir es am meisten angetan. Dort sind die Ideen großer Garten-Designer wie Gertrude Jekyll, Edwin Luytyens, Capability Brown , Haro Peto und Henry Repton überall umgesetzt worden.

Wales besteht zum größten Teil aus härtestem Felsgestein. Es ist bis zu 700 Millionen Jahre alt. Dennoch gibt es dort wunderschöne Gärten, wie die Fotos dokumentieren

Der " Logon Botanic Garden " in Schottland nutzt die warmen Luftströme des Golfstroms. Hier kann man u.a. Palmen, Baumfarne und Mohn aus dem Himalaya zu bewundern.

Dieses Buch ist eine " Happy- Pill ". Greifen Sie zu. Sie werden es nicht bereuen.








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