Traumstraßen: Die schönsten Reise-Routen in Spanien und Portugal von Sieglinde Oehrlein

Sind Sie ein Möchtegern-Torero oder doch eher ein Stier? Dann empfehle ich Ihnen das Spektakel in Pamplona. Vielleicht brauchen

Sie ja diesen Kick.

Die Autoren Sieglinde Oehrlein und Bettina Winterfeld sowie der Fotograf Karl-Heinz Raach präsentieren mittels hochinformativer und dabei kurzweiliger Texte und einer Vielzahl wirklich gelungener Fotos acht Reiserouten in Spanien und Portugal.

Vorangestellt sind der Beschreibung eine Landkarte und knappe Berichte u.a. über die dortigen, berühmten Entdecker und Seefahrer von einst, wie etwa Heinrich, der Seefahrer, Bartolomeu Diaz, der im 15. Jahrhundert das "Kap der guten Hoffnung" umfuhr, Vasco da Gama, Kolumbus und Magellan.

Thematisiert werden des Weiteren arabische Importe: von Kunst bis Küche.

Die arabischen Architekten bereicherten das Land mit ihrer Baukunst. Zu diesen Zeugnissen zählen die Alhambra von Granada, der Alcázar- die Burg von Sevilla, aber auch die Mezquita von Córdoba.

Die Spanier erlernten von den Mauren, wie man Seide, Glas, Keramikwaren und auch bestimmte Musikinstrumente herstellt.

Die Kulturpflanzen Mandeln, Zitronen, Apfelsinen und Aprikosen sind ebenfalls ein Erbe der Mauren in Spanien.

Hingewiesen wird auf viele Literaten, die ihre Romanhandlungsorte nach Spanien verlegten. Zu ihnen zählt u.a. Lion Feuchtwanger, dessen historischen Roman "Die Jüdin von Toledo" ich allen Lesern, die an der Geschichte Spaniens interessiert sind, wärmstens ans Herz lege.

Die Küche und die Weine der Iberischen Halbinsel kommen kurz zur Sprache und es werden im Vorfeld die Inseln Mallorca, Menorca, Formentera und Ibiza und die Kanaren gestreift.

Anschließend werden ausgiebig folgende Routen thematisiert:

1) Durch Katalonien und die östlichen Pyrenäen

2) Von der Costa Brava bis Alicante

3) Durch Nordspanien und die westlichen Pyrenäen

4) Durch Spaniens Nordwesten

5) Von Madrid durch das Zentrum

6) Von Málaga durch Andalusien

7) Durch die Algarve und Alentejo

8) Von Lissabon über Porto nach Nordportugal

Im Rahmen der ersten Route wird auch Andorra angesprochen, das hoch oben zwischen Frankreich und Spanien gelegen ist.

Man lernt eine Reihe wunderschöner Kleinode am Wegesrand kennen, aber natürlich auch Metropolen wie Barcelona oder Valencia, die sich selbstbewusst und jung wie nie zu vor geben.

Natürlich kommen die architektonischen Meisterleistungen Antonio Gaudis in Barcelona zu Sprache, aber auch die Kathedrale mit der gotischen Puerta de los Apóstoles an der Plaza de Virgin Valencia. Im Innern dieses sakralen Gebäudes kann man eine achteckige Kuppel bewundern, die den Blick direkt himmelwärts richtet.

Orte wie Pamplona oder Rioja bleiben nicht ausgespart. Die Liste der Sehenswürdigkeiten auch im Norden ist riesig. Man liest von den Tempelrittern, die das Castillo de Santa hoch über Castro Urdiales errichteten, auch von Guernica und dem gleichnamige Antikriegsgemälde Picassos.

Die Höhlen von Altamira werden fokussiert, auch die Städte Leon und Santiago de Compostela mit ihren beeindruckenden Kathedralen. Dabei wird nicht vergessen die Legende des Apostels Jacobus zu erzählen.

Man lernt Madrid näher kennen und das Schloss El Escorial, aber auch Toledo, der Ort an dem sich Feuchtwangers Romanhandlung abspielt.

Gefallen hat mir insbesondere die Route 6. Andalusien hat nämlich kulturhistorisch viel Interessantes zu bieten, nicht zuletzt weil dort die verschiedensten Kulturen ihre Spuren hinterlassen haben. Ein Beispiel hierfür ist die prächtige Alhambra in Granada.

Route 7 thematisiert u.a. Lissabon und den portugiesischen Dichter Fernando Pessao. Route 8 weist auf Porto im hohen Norden Portugals hin und man liest ausführlich über Azulejos, die Kachelkunst, die nicht nur in der Kirche von Sao Lourenco in Almansil ihre Pracht entfaltet.
Ein gelungenes Buch, das fast nebenbei zu jeder Tour viele wichtige Reisetipps liefert. Die Fotos laden dazu ein sofort nach Spanien zu reisen. Kommentar










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