Zeit für ein Glas "Vino Nobile de Montepulciano". :-)),
Vermutlich hat Blaustein dieses Café in Montepulciano sehr früh an einem Sonntagmorgen - irgendwann im Spätherbst - aufgesucht, um dieses Foto zu schießen. Noch ist kein Gast da, der hier seinen Espresso genießen möchte, noch schläft die Stadt, noch möchte keiner die Zeitung lesen oder gar mit seinem Nachbarn plaudern.
Im November steht das mächtige Rathaus, das man im Sommer durch die Fensterscheiben erblicken kann, wie eine mächtige Kulisse in Nebelschwaden. Sienesisch ländliche Gotik und florentinisch städtische Renaissance prägen das Stadtbild gleichermaßen: Montepulciano, schon in frühester Zeit eine stolze bedeutende Stadt und Sitz des legendären Etruskerkönigs Porsenna, wurden von beiden Städten gleichermaßen begehrt und beeinflusst. Schon 1390 trug Florenz den Sieg davon, so stammen die schönsten Gebäude von Florentiner Baumeistern und geben dem Ort eine lässige Eleganz, wie die einheimischen Cafébesucher natürlich wissen.
Besucht man mit einem guten Freund dieses Café am späten Sonntagvormittag, sollte man ein Glas " Vino Nobile de Montipulciano" trinken. Dieser Wein war schon im 14. Jahrhundert bekannt und wird von dem Arzt und Schriftsteller Francesco Redi in seinem berühmten "Bacco de Toscana" als den König aller Weine gepriesen. Ins Gespäch über die delikaten Nuancen des Weins vertieft, vergisst man sehr schnell die Nebelschwaden im Freien, erfreut sich des schönen Innenraums, den Blaustein auf diesem Poster verewigt hat und ist überhaupt nicht verwundert, dass in diesem Café mittlerweile kein Platz mehr zu finden ist.......
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