Rezension: Die Päpste und die Frauen

Was haben Klara von Assisi und Giulia Farnese gemeinsam?


In diesem Buch geht es nicht um eine kontroverse Aueinandersetzung zum Thema " die katholische Kirche und die Frauen ", sondern der Autor befasst sich mit einzelnen weiblichen Personen, die entweder aufgrund von politischer Macht oder sozialem Engagement, besonderer Frömmigkeit oder hinreißender Schönheit und erotischer Anziehung Einfluss nahmen auf bestimmte Päpste, seit es die Institution des Papstes innerhalb der katholischen Kirche gibt. Die Rede ist z.B. von machtorientierten Kaiserinnen, wie etwa von der Byzantinerin Theodora. Auch die legendäre Päpstin Johanna, deren wirkliche Existenz in Grunde umstritten ist, wird fokussiert.
 
 
Kurzbiographien über gottesfürchtige Ordensfrauen, wie etwa Hildegard von Bingen oder Klara von Assisi machen deutlich, dass selbstbewusste Persönlichkeiten, wie sie, Päpste für innovative Glaubensaktivitäten durchaus begeistern konnten. Ihr Geschlecht spielte dabei im Grunde offenbar keine Rolle. Natürlich kommen in diesem Buch auch Giulia Farnese , die Geliebte des Papstes Alexander von Borgia und seine Töchter zur Sprache und in diesem Zusammenhang auch das kurze, intensive Leben seiner berühmtesten Tochter, mit dem Namen : Lucretia. Sinnliche Freiheiten, die sich aus dem Denken der Renaissance ableiten lassen, waren allerdings in späteren Epochen seitens der zölibatären Männergesellschaft keine Handlungsprämisse mehr.
 
 
Den meisten der hier vorgestellten Frauen, so auch der englischen Lady Maria Ward, die (zuzeiten Elisabeths I ) nicht wenig für die Bildung junger Mädchen tat, wie auch , viel später, der Nobelpreisträgerin Mutter Theresa ist eines gemeinsam: das klare Bewusstsein , durch einen unerschütterlichen Willen und durch persönliches Engagement letztlich doch etwas bewegen zu können, sogar im Hinblick auf vermeintlich rigide Positionen ihres päpstlichen Gegenübers. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge. Dies gilt für den Glauben im theologischen Sinne, für den Glauben an eine Sache und für den Glauben an sich selbst gleichermaßen! Empfehlenswert!





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