Rezension: Die schönsten Dörfer Englands- James Bentley

Beschauliche, stimmungsvolle Impressionen. Hier ist die Vergangenheit Teil der Gegenwart

Ein wunderbarer Bildband, der dem Leser textlich und vor allem durch eine große Anzahl eindrucksvoller Fotografien 30 bezauberne Dörfer in England näher bringt.

Man lernt mancherlei über die Geschichte, die Baumeister und kulturellen Hintergründe vieler beeindruckender Gebäude kennen, aber auch einiges Wissenswerte über die Bewohner der Dörfer und die Art und Weise wie sie Feste feiern.

Untergliedert sind die beschriebenen Dörfer in die: der nördlichen Grafschaften, der Grafschaften der Midlands, der östlichen Grafschaften, der südlichen Grafschaften und der westlichen Grafschaften.
Interessant ist, dass die Baumaterialien der Häuser in Englands Dörfern sich sehr voneinander unterscheiden und auch architektonisch erhebliche Unterschiede zu verzeichnen sind. So dient beispielsweise in Suffolk Feuerstein als Baumaterial, nicht selten mit einem hellen Kalkstein - einem zweiten wichtigen Baustoff der Gegend - zu Mustern kombiniert, die man als " flushwork" bezeichnet.

In den östlichen Grafschaften verweisen viele Weberhäuschen auf die einzige wirtschaftliche Bedeutung dieses Handwerks hin.
Die Landschaft der südlichen Grafschaften wurden wegen ihrer Schönheit von englischen Dichtern besungen.

H. Belloc schrieb einst über die Grafschaft Sussex: " ...den Teil Englands , der zu recht als Garten Eden gilt, der alles Gute in sich vereinigt und glückliche Menschen hervorbringt."

In den westlichen Grafschaften haben religiöse Orden ein Vermächtnis von unschätzbarem Wert hinterlassen. So gibt es beispielsweise in Dunster( Somerset) eine Kirche und mehrere eindrucksvolle Klosterbauten der Benediktiner. Den Zisterziensern verdankt dieser Ort ein Gebäude, das früher Gästen Unterkunft bot, heute jedoch als Wirtshaus genutzt wird.
Es ist unmöglich zu allen 30 fokussierten Orten hier etwas zu sagen, deren Ansichten mich überwältigt haben.

So gibt es in Abbots Bromley einen sechseckigen bemerkenswerten Holzbau aus dem 14. Jahrhundert , der dort die Ortmitte schmückt und im Mittelalter als Markthalle diente.

Das Schloss von Acton Burnhull gilt als das älteste befestigte Herrenhaus in England. Fertiggestellt wurde es 1284.
Eindrucksvolle Gebäude aus dem 15. Jahrhundert inmitten saftigem Grün und immer wieder Fachwerkhäuser begeistern den Betrachter, dessen Blick lange auf dem Foto einer Steinskulptur eines Ritters aus dem 13. Jahrhundert verweilt , die in einer Kirche in Dorchester auf besondere Weise die Ewigkeit ausdrückt.
Fast überall scheint es als sei die Zeit stehengeblieben, die Dörfer strahlen idyllische Friedlichkeit aus... und allerorten dieses satte Grün und die üppige Vegetation ..... sehr , sehr schön, auch all die Fachwerkbauten mit überhängenden Stockwerken. Sie verleihen vielen Dörfern einen besonderen Charme.

Auch Eton lernt man kennen, den Ort, der im Grunde nur aus einer langen Straße und einem College besteht.

Fast alle Gebäude der von Heinrich VI im Jahre 1440 gegründeten Schule sind aus rotem Backstein, die Kapelle - einst das wichtigste Gebäude- wurde im Perpendikularstil aus hellem Stein errichtet.

Pittoresk auch sind die strohgedeckten, alten Fachwerkhäuser und die alten Landhäuser inmitten grüner Landschaften.

Ein gelungenes Buch, das Reiselust weckt.








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