Wie immer siegt am Ende die Schlechtigkeit.,
Nach einer ausführlichen Produktbeschreibung seitens Amazon und 33 Rezensionen, erspare ich mir an dieser Stelle den Inhalt dieser Literaturverfilmung wiederzugeben.
Das Buch habe ich damals nicht gelesen und habe mich gestern insofern unbeeinflusst auf den Film eingelassen. Ich fand "Die Päpstin" übrigens sehr spannend und möchte das Werk des Regisseurs Sönke Wortmann keinesfalls als Historienschinken abtun.
Heute früh habe ich mich bei Wikipedia über die legendäre Päpstin Johanna von Ingelheim informiert, weiß nun, dass die Filmhandlung fiktiv ist und erkläre mir den Hype auf das Buch damals mit der Sehnsucht vieler Frauen endlich die eine Hälfte der Welt für sich beanspruchen zu dürfen und zwar mit den gleichen Rechten und Pflichten.
Über 1100 Jahre nach Johanna haben Frauen noch immer keine Chance Päpstin zu werden oder entscheidende Positionen in der Wirtschaft einzunehmen. Nun gut, Deutschland hat immerhin eine Kanzlerin. Derzeit wird über sexuellen Missbrauch an kleinen Jungs in katholischen Institutionen gesprochen. Ich denke, dieses Problem ist auch eine Folge davon, dass man Frauen seit Anbeginn aus dem katholischen Kirchenapparat ausgeschlossen hat.
Warum wurde Frauen die Position des Papstes verwehrt? Hätte es auch Päpstinnen gegeben, so wäre Frauen möglicherweise so genannte Hexenverbrennungen erspart geblieben, so hätten alle Frauen früher lesen und schreiben gelernt. Vielleicht wäre die Welt eine friedlichere geworden. Ich vermute es fast.
Die Handlungszeit im Film ist das 9. Jahrhundert: In Ingelheim lebt die Bevölkerung genau wie anderenorts noch in Hütten. Nur die Adeligen und die Kirchenfürsten wohnen in Häusern aus Stein, auch die Kirchen und Klöster sind aus Stein erbaut. Steinhäuser sind ein Privileg der Reichen damals in Deutschland. Johanna, die Päpstin, kommt in einer Hütte zur Welt und endet auf eine Steintreppe in Rom. Die Germanen haben zum Teil Wotan noch nicht wirklich abgeschworen. Der christliche Glauben ist noch nicht verinnerlicht.
Frauen werden als untergeordnet begriffen in der Religion, die aus der Wüste kam. Für den Stand der Frau in der Gesellschaft war die Christianisierung ein Rückschlag. Von Stund an wurden sie von den Männern dominiert. Die Bibel räumte Männern dieses Recht ein.
In diese Welt hinein wird die hochintelligente Johanna von Ingelheim (Johanna Wokalek) geboren, deren Leben im Film erzählt wird. Sie hat nur die Möglichkeit als Mann verkleidet, Zugang zu Positionen zu erlangen, die es ihr ermöglichen viel Positives für die Allgemeinheit zu leisten. Johanna verbindet hohe Intellektualität mit unendlicher Empathie und wird zur Hoffnungsträgerin einer neuen Zeit.
Wie überall auf dieser Welt hat man dem Guten, das sich hier in der Figur der Päpstin offenbart, einen Widerpart gegenübergestellt und wie immer siegt letztlich das Schlechte über das Gute. Das wahre Christentum bleibt auf der Strecke.
Ein bemerkenswerter Film, mit beeindruckenden Szenen, guten Dialogen und hervorragenden schauspielerischen Leistungen.
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