Das fünfte Gebot/ 2. Mos. 20,13 : Du sollst nicht töten
Gegenstand dieses 164 Minuten andauernden Films ist die " Pariser Bluthochzeit " , die so genannte " Bartholomäusnacht " , die Nacht zum 24.8.1572 ( Bartholomäustag) , in der der Admiral G. de Coligny und andere Führer der Hugenotten ( französische calvinistische Protestanten), die anlässlich der Hochzeit des protestantischen Heinrich von Navarra( der spätere Heinrich IV von Frankreich) mit Margarete von Valois ( Margot genannt) in Paris versammelt waren und zusammen mit Tausenden von Glaubensgenossen auf Befehl Katharinas von Medicis ermordet wurden.
Margot( Isabell Adjani) , die Schwester von Charles IX, - beide waren Kinder von Katharina von Medici( Virna Lisi) - wird gegen ihren Willen aus Staatsgründen sechs Tage vor der " Bartholomäusnacht" mit Heinrich von Navarra ( Daniel Auteuil) vermählt.
Diese Vermählung wird im Film farbenprächtig in vielen Rot- Weiß- und Goldtönen dargestellt, wobei die blutrote Farbe, besonders in den Kostümen der Damen bereits vorausahnen lässt, was kommen wird.
Margot hat viele Liebhaber und möchte auch nach ihrer Eheschließung ihren Lebenswandel nicht ändern. Sie erklärt Heinrich, dass sie die Ehe mit ihm sexuell nicht vollziehen möchte.
Stattdessen streunt die Schöne, nun in königliches Blau gehüllt und maskiert durch die Straßen von Paris und sucht sich einen Mann ihrer Wahl, mit dem sie ihre Hochzeitsnacht lustvoll verbringen wird.
Sie trifft auf den sehr attraktiven, protestantischen Adeligen La Moles( Vincent Perez), den sie an einer Hauswand zum Beischlaf auffordert. Dieser Aristokrat wird im Handlungsverlauf der Geliebte Margots, um den sie kämpfen und um dessen Willen sie eine andere werden wird....
Die Ereignisse der blutigen "Bartholomäusnacht" bilden den grausamen Höhepunkt des Films und verdeutlichen, dass christliche Wertvorstellungen in so genannten Glaubenskriegen nicht auffindbar sind.
Margot, die ihren Gatten Heinrich als Bettpartner ablehnt, ist ihm im Film allerdings freundschaftlich verbunden und rettet ihn immer wieder vor ihrer Familie, die an Hinterlist, Intrigebereitschaft, Machtkalkül und anderen Abgründen kaum zu überbieten sind.
Über allem steht die machtbesessene Königsmutter Katharina von Medici, deren Lieblingsschriftsteller übrigens Nicolas Machiavelli war.
Katharina von Medici schreckt vor politischen Giftmorden nicht zurück und wendet jede List an, um ihre Macht zu festigen...
Ein beeindruckender Film, der die Absurdität von Religionskriegen deutlich macht und Geschichte als, dass zeigt, was sie leider immer war: Eine Aneinanderreihung von Machtkämpfen Einzelner, keineswegs zum Wohle aller.
Empfehlenswert.
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