Immer wieder schön
In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts, auf dem Höhepunkt seiner Karriere und in der Blütezeit des Impressionismus, malte Renoir eine Reihe von intim beobachteten Frauenszenen, welche zu seinen wichtigsten und schönsten Bildern zählen. "Das Frühstück der Ruderer" besticht sofort durch seine funkelnde-helle, kontrastreiche Farbigkeit, die das ganze Bild mit einem Gewebe von kleinen Pinselstrichen überzieht. Dadurch werden die einzelnen Figuren sehr lebendig betont, die vom Sonnenlicht gebadet erscheinen.
Die jungen, sich von einem Bootsausflug ausruhenden Leute sind Freunde Renoirs, in den Pariser Künstlerkreisen jener Jahre gut bekannt. Links sitzt, mit einem Hund spielend, Renoirs Lieblingsmodell, Aline Charigot, die er bald darauf heiraten wird. Neben den anderen Mädchen am Tisch, Angèle, die von einem etwas zweideutigen Ruf war, sitzt rittlings auf einem Stuhl Gustave Caillebotte, ein begabter Sonntagsmaler, der die erste impressionistische Sammlung begründet hat.
Der gesamte Bildraum ist durch die Figurengruppe in ein lebendiges Zusammenspiel von Bewegungen aufgelöst, die von dem in die Brise flatternden Markisenrand noch einmal aufgenommen werden. Der Blick gleitet über die vielfältig arrangierte Figurenszene nach rechts oben, wird von dem Fernblick nach links gezogen und bleibt wieder an dem einzigartigen , brillant gemalten Stilleben im Vordergrund.
Ich empfehle diesen schönen Kunstdruck in einem sehr dezenten dunklen Grünton einzurahmen, der sich positiv von der orangefarbenen Markise abhebt und eine Erweiterung der Landschaft suggeriert.
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