Rezension: Langsamer

Menschen in Eile sind schon tot.


Ilma Rakusa hinterfragt in diesem Essay unser Geschwindigkeitszeitalter, das die Lebensqualität der Akteure immer mehr reduziert. Überall sieht sie hektische Getriebenheit, weil sich alle bis ins hohe Alter durch die Zeit " fuchteln". Die gebildete Autorin verweist auf viele Schriftsteller unterschiedlicher Epochen, die sich mit dem Wert von Vertiefung und Konzentration und der damit einhergehenden Langsamkeit auseinandergesetzt haben. Rakusa plädiert für mehr Ruhe, weil Kreativität nur in ihr sich entwickeln und entfalten kann.
 
 
Die kluge Essayistin beklagt das Zeitalter des "chronisch unfertigen Menschen", der selbst in die Jahre gekommen sich unentwegten Aktionismus verordnet und sich natürlichen Verfall und Müdigkeit nicht mehr erlaubt. Junge und alte Unreife treten heute in fatale Konkurrenz zueinander, so Rakusa . Und so dominieren immerfort Tempo, Expansion und Gier über Gelassenheit und Weisheit. Die Folgen dieser bedenklichen Gegebenheit für die Zukunft lassen sich bislang nur erahnen. Eine wirklich tiefsinnige, sehr dicht geschriebene Betrachtung.
 
 Empfehlenswert!






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