Das Autorenteam Manfred Lüer und Chandara Kurt sowie der Fotograf Andreas Durst nehmen den Leser mit auf eine Weinreise entlang der Bergstraße in den Kraichgau, von dort in die Ortenau, anschließend in den Breisgau und das Markgräflerland, zum Kaiserstuhl und schließlich in das Elsass.
Interessante Orte und Ereignisse in den Regionen werden hervorgehoben. Schön , dass man das " Auerbacher Schloss " an der Bergstraße und das " Felsenmeer " nicht unerwähnt lässt. Den " Wissenschaftlichen Lehrpfad am Limberg "/ Kaiserstuhl habe ich vorletzten Spätsommer näher kennengelernt. Die Wanderstrecke verfügt über 100 Tafeln, die Besonderheiten in Archäologie, Geschichte, Geologie, Mineralogie, Flora und Fauna, Forstwirtschaft und Weinbau am Kaiserstuhl aufzeigen.
Alle Weingebiete werden sehr gut skizziert und die Winzer und ihre Weine werden aufschlussreich thematisiert. Seltenere Rebsorten wie etwa der " Cabernet Mitos ", auch der " Schwarzriesling " werden zufriedenstellend erklärt und es wird immer wieder auf Fachbegriffe der Winzersprache aufmerksam gemacht.
Berichtet wird u .a . vom Kraichgauer " Weingut Reichsgraf und Marquis zu Hoensbroech " und dessen eleganten Weinen. Zudem wird auf eine Auswahl guter Bergsträßer Weine aufmerksam gemacht und man erfährt Näheres zur " Domaine Bergstraße - Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach ". Der Vorzeigeweinberg ist die Lage " Heppenheimer Centgericht ", die Weine von dort sind wirklich exzellent.
Neben einer großen Anzahl von Weingütern werden auch Hotels und Restaurants an der Bergstraße und im Kraichgau genannt. Hocherfreut habe ich gelesen, dass man auch auf das " Weinhaus Blauer Aff "in Bensheim verweist, das ich als 20 jährige mit Freunden bereits aufsuchte. Das Ambiente hat sich seitdem kaum geändert. Noch immer geht es dort urig zu. Die Weinkarte ist regional ausgerichtet.
In der Folge lernt man die Weine und Weingüter der Ortenau näher kennen. Dieses Gebiet mutet geradezu paradiesisch an, Obst, Blumen in Hülle und Fülle, sanft geschwungene Weinkämme, idyllische Täler und steile Hänge.
Vorgestellt wird u.a. " Weingut Andreas Laible " in Durbach, dessen Weine zu den besten in der Republik zählen. Sie wachsen auf Gneis, Porphyr und dem seltenen Achat. Dies ist für seine Rieslinge ideal. Sein "Durbacher Plauelrain" ist mehr als nur köstlich.
Zwei der genannten Winzergenossenschaften in der Ortenau kenne ich gut. Zum einen die " Durbacher Winzergenossenschaft " mit sehr delikaten Weinen und der " Winzerkeller Hex von Dassenstein " in Kapelrodeck, die einen superleckeren, fruchtigen Spätburgunder keltern.
Von den Restaurants in der Ortenau kenne ich nur das " Restaurant Fallert Hotel Talmühle". Das ist übrigens genau so gut, wie im Buch beschrieben.
Den Breisgau und das Markgräflerland schätze ich landschaftlich sehr. Natürlich muss man hier vom " Gutedel " sprechen, der in der Schweiz und in Frankreich " Chasselas " heißt. Es handelt sich um die meist angebaute Rebsorte im Markgräflerland. Der Wein ist zumeist säurearm und sehr erfrischend.
Es werden sehr gute Winzer in der Region vorgestellt u.a. das " Weingut Hartmut Schlumberger ", aber auch Dörflinger, Jähnisch und Schneider sind überzeugende Beispiele für den Weißwein-Aufschwung des Markgräflerlandes.
Auch in dieser Region werden gute Restaurants und Hotels benannt. Im " Hotel Colombi" in Freiburg habe ich vorletzten Herbst zu Mittag gegessen. Dort kocht man auf höchstem Niveau. Ebenfalls auf ganz hohem Niveau kocht man im " Hotel und Restaurant Hirschen " in Sulzburg und im " Romantik-Hotel Spielweg ". T.Ungerer liebt dieses Hotel sicher nicht grundlos.
Der Kaiserstuhl ist ein Paradies für Weinliebhaber. Die Autoren haben die Region sehr schön beschrieben. Auch meine Lieblingswinzergenossenschaft wurde erwähnt: die " Winzergenossenschaft Königsschaffhausen
Dr. Hegers Weine in Ihringen muss man probieren, die Weine von " Franz Keller ", vom " Weingut Bercher ", " Weingut Johner " und " Weingut Salwey " ebenfalls. Die Weine dieser VDP- Winzer werden sehr gut beschrieben, auch werden Restaurants am Kaiserstuhl benannt. Leider kenne ich nur den " Schwarzen Adler " in Oberbergen. Der ist sehr gut. Die Beschreibungen der anderen Restaurants machen mich neugierig.
Sehr gut auch werden die Weine im Elsass nahe gebracht. Die französischen Qualitätsbezeichnungen werden bestens erklärt.
Die Weine von " Hugel u. Fils " sind prima. Stimmt. Die anderen kenne ich nicht. Sie klingen aber vielversprechend.
Die offerierten Restaurants sind vom Feinsten. Leider war ich noch nie in der " L `Auberge de L`ill ". Ich habe aber davon immer nur das Beste gehört. " Am 17. September 1967 überreichte Paul Bocuse dem Sternekoch Marc Haeberlin in dessen Restaurant Illhäusern das Kreuz der Ehrenlegion. Diese hohe Auszeichnung honoriert eine ganze Familie von Köchen, die seit 40 Jahren das berühmte Restaurant an der Spitze der französischen Gastronomie halten. Die Familie Haeberlin führt nach wie vor diese weltweit bekannte Gourmetadresse, die man mindestens einmal im Leben besuchen sollte. Ein Muss für alle Foodies."
Umfangreiches Kartenmaterial und viele schöne Fotos begleiten die hochinformativen Texte im Buch, das den Leser bestens auf eine Weinreise nach Baden und in den Elsass vorbereitet.
Ein guter Spätburgunder mit fruchtigen Nuancen, empfehelnswert.
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