Rezension:Die Welt des Tees

Man soll Tee an Frühlingsabenden in einem Bambushain trinken Tee ist das Getränk der Weisen." ( Chinesischer Philosoph Lu Yu)


Das Autorenteam Cornelia Haller-Zingerling und Thomas Holz befasst sich in diesem Buch detailliert mit der Welt des Tees. Gleich zu Anfang wird der Begriff Tee definiert als " Aufguss aus getrockneten und/oder fermentierten Blättern , Knospen und Trieben des Teestrauchs."

Hält man sich exakt an diese Definition dürften nur Aufgüsse aus den Teeblättern als " Tee " bezeichnet werden, währenddessen Zubereitungen aus Blüten , anderen Blättern oder Früchten so genannte " Infusionen" sind.

Die Autoren berichten zunächst woher die Bezeichnung Tee stammt , um in der Folge die Geschichte des ältesten Getränkes der Welt zu erzählen.

Dass die ursprüngliche Heimat des Tees China ist, dürfte kein Geheimnis sein , dass die chinesische Medizin schon früh die positiven Seiten dieses Getränkes für Körper und Geist erkannte, ebenfalls nicht. Wer aber weiß schon, dass es bereits im Jahre 221 v. Chr. eine Teesteuer gab?

In Japan entwickelte man schon sehr früh eine Teezeremonie . Dieses Prozedere hat sich bis heute erhalten. Es finden sich in Japan nicht wenige Teeschulen, in denen Meister und Schüler das Teetrinken im Geiste des Zen als Übung und Kunstform betreiben.

Im Vergleich zu anderen fernöstlichen Teekulturen sind jene in Indien noch sehr jung. Grund weshalb Indien zu einem bedeutenden Teeanbaugebiet avancierte waren Befürchtungen der Briten sich wegen des Opiumkrieges in China ( 1840-1842) auf die Chinesen als Teelieferanten nicht mehr verlassen zu können.

Die Autoren zeigen den Weg des Tees nach Europa ausführlich auf . Sehr wichtig in diesen Zusammenhang ist die" Britisch-Ostindische- Tee- Kompanie".

Im historischen Abriss kommt übrigens auch Amerika zur Sprache und dort die Begebenheiten der legendären " Boston Tea Party", 1773 .

Das darauf folgende Kapitel nimmt Bezug auf die einzelnen Teesorten. Es wird generell zwischen drei Klassen unterschieden:

- grüner , unfermentierter Tee

- schwarzer, fermentierter Tee

- Oolong oder halbfermentierter Tee

Fermentieren bedeutet , dass die Teeblätter bei feuchtwarmen 30 Grad erwärmt werden. Durch die Verbindung mit Sauerstoff in der Luft oxydiert der austretende Zellsaft allmählich, bis der Fermentierungsprozess abgeschlossen ist. Durch die Oxydation werden die Gerbstoffanteile in den Blättern umgewandelt und ätherische Öle freigesetzt.

Die Autoren bringen dem Leser nahe, welche schwarzen und grünen Teesorten in China , Sri Lanka , Indien und Japan beheimatet sind und heben in diesem Zusammenhang den weißen Tee aus China hervor, der eine Besonderheit unter den Tees sein soll, weil er er von einzigartigem Aroma ist und angeblich lebensverlängernde Kräfte hat. Für 1 kg Teeblätter müssen bis zu 30 000 Blütenknospen geerntet werden.

Neben den klassischen Teesorten, werden auch Teemischungen, wie die ostfriesische Mischung näher beschrieben und nicht zuletzt Spezialtees , wie Mate-Tee und Pu-Erh-Tee dem neugierigen Leser vorgestellt.

Teeproduktion, Ernte aber auch Teeverkostung sind Themen der Autoren. Auch erfährt man, was man unter "CTC-Produktionen" zu verstehen hat.
Danach lernt man alle Anbaugebiete des Tees näher kennen, beginnend in Indien über solche in Afrika aber auch in Südamerika bis hin nach Neuguinea.

Man wird informiert, wo die Unterschiede zwischen einem Darjeeling First Flush, Second Flush und Autumnal liegen und was unter Assam -und unter Oolong-Tee im Handel angeboten wird.
Gut erklärt wird die Teezubereitung ; die Dosierung, die Kannen sowie die Tassen und das Wasser spielen dabei eine zentrale Rolle.

Weshalb man beim Zubereiten von grünen Tee anders verfahren soll wie beim Zubereiten von schwarzem Tee wird nach den Ausführungen der Autoren kein Buch mit sieben Siegeln mehr sein.

Nett zu lesen ist die Geschichte der Teekanne . Hochinformativ sind die Tipps in Sachen Teezubehör.

Wie die Teekultur Japans, Koreas, Indiens , Englands, Russlands , Afghanistans , Persiens aber auch Ostfrieslands beschaffen ist, ist dem Leser nach der Lektüre ebenso geläufig, wie das Wissen um die gesundheitliche Wirkung des Tees.

Polyphenole, Teeflavonoide, aber auch Mineralstoffe und Spurenelemente lassen den Körper frohlocken, nicht zuletzt weil besagte Inhaltsstoffe dieses Getränkes vor Krebs und Herz- und Kreislauferkrankungen schützen.

Im Lexikon des Tees zu Ende des Buches werden alle wichtigen Begriffe im Zusammenhang mit dem Produkt Tee näher erläutert und es werden großzügig einige Tee- Rezepte vermittelt.

" Teepunsch -Pflaumen" und " Grüntee-Parfait" sind nicht uninteressant, aber auch die Sandwich-Empfehlungen für den " Five o`Clock-Tea" sollte man sich nicht entgehen lassen.

Tsching Nung ( 2737-2697 v. Chr. ) bemerkte:

" Tee weckt den guten Geist und die weisen Gedanken. Er erfrischt deinen Körper und beruhigt dein Gemüt, bist du niedergeschlagen, wird Tee dich ermutigen."

Ein Buch über ein solch wunderbares Getränk zu lesen kann kein Fehler sein! Ich empfehle es auf jeden Fall nachhaltig!



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