"Denken ist schwer, darum urteilen die meisten." ( C. G. Jung)
Der Archetypus ist ein von C. G. Jung eingeführter Begriff für unpersönliche und zeitlose Verhaltensmuster und Strukturen in einem von ihm angenommenen, überpersönlichen, psychischen Feld des kollektiven Unbewussten.
Jung konstatiert: " Archetypus ist nun nicht anderes als ein schon in der Antike vorkommender Ausdruck, welcher mit "Idee" im platonischen Sinne synonym ist."
Das philosophische Konzept der Archetypenlehre Jungs ist die voraristotelische Naturphilosophie Platons und dessen Lehre von den zeitlosen Urbildern als Baupläne der Schöpfung.
Naturwissenschaftlich vergleicht Jung die Archetypen mit den biologischen Instinkten von Lebewesen. Doch ebenso den präformierten Strukturmustern der Kristalle beispielsweise, die latent vorhanden sein müssen, wenn sich ein Kristall in einer übersättigten Mutterlauge bildet.
Das kollektive Bewusstsein als die Gesamtheit aller Archetypen, ist der Niederschlag alles menschlichen Lebens, bis zurück zu seinen dunkelsten Anfängen in Form von lebendigen Reaktions- und Bereitschaftssystemen, die auf unsichtbarem und daher um so wirkungsvolleren Weise das individuelle Leben bestimmen.
Archetypen sind für Jung nichts anderes als die Manifestation der Instinkte.
Die psychologische Bedeutung der Archetypen ist nach Jung darin zu erblicken, dass sie der bewusstseinsfähigen menschlichen Psyche- zwar nicht unmittelbar aber indirekt - in der Erscheinungsform der Symbole zugänglich sind.
Der Begriff des Archetypus wird aus vielfach wiederholten Beobachtung, dass z.B. die Mythen und Märchen der Weltliteratur bestimmte, immer und überall wieder behandelte Motive enthalten, abgeleitet. Die gleichen Motive begegnen wir in der Phantasie, den Träumen, Delirien und Wahnideen heutiger Individuen. Diese typischen Bilder und Zusammenhänge, so Jung, werden als archetypische Vorstellungen bezeichnet. Sie gehen hervor aus dem an sich unanschaulichen Archetypus, einer unbewussten Vorform, die zur vererbten Struktur der Psyche zu gehören scheint und insofern sich auch überall als spontane Erscheinung manifestieren kann.
Die Wurzeln der Archetypen sucht Jung im Transzendenten.
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