Rezension: DVD- Cromwell- Der Unerbittliche

"Der hat die Macht, an den die Menge glaubt."( E. B. S. Raupach )

Die vorliegende DVD befasst sich mit dem Leben des englischen Staatsmanns Oliver Cromwells (1599-1658), hervorragend dargestellt von Richard Harris.

Zu Beginn des Films erlebt man den Landedelmann bei dem Versuch einen Konflikt zwischen Bauern und einem Adeligen zu schlichten, der deren Weideland mit dem Segen des englischen Königs Charles I ( Sir Alec Guiness) konfiszieren will.

In der nächsten Szene sieht man Cromwell in einer protestantischen Kirche. Dort tobt er als er katholische Devotionalien auf dem Altar erblickt. Dies ist eine weitere Provokation seitens der Krone, die das Volk nicht hinnehmen will. Charles I ist mit einer Katholikin verheiratet und kommt auf diese Weise ihren Interessen entgegen.

Cromwell, Mitglied des Parlaments, versucht im Gegensatz zu anderen Parlamentmitgliedern zunächst die Handlungsweisen des Königs zu exkulpieren und dessen Berater als die Hauptverantwortlichen für Korruption und Unterdrückung zu sehen.

Als immer eindeutiger wird, dass Charles I sich aus Machtkalkül gegen sein Volk wendet und auch vor einem Bürgerkrieg nicht zurückschreckt, entscheidet sich der redegewandte, durchsetzungsfähige Cromwell die Interessen der Bürgerlichen zu vertreten und deren Anführer zu werden.

Er bildet nach Ausbruch des Bürgerkriegs eine Reitertruppe aus strengen Puritanern, der " Ironsides ", die zum Sammelpunkt der " Independenten " werden. Das waren die radikalen Puritaner in den Religionskämpfen des 16. Jahrhunderts, die gegenüber der anglikanischen Kirche völlige Unabhängigkeit und Autonomie der einzelnen Gemeinden forderten.

Cromwell siegt schließlich 1644 über die königlichen Truppen in der Schlacht bei Marston Moor, nach einer von ihm erwirkten Reform des Parlamentsheeres.

Die Schlachtszenen sind ungeheuer beeindruckend und authentisch dargestellt und vermitteln das Leid der Kämpfenden in den Kriegen der 17. Jahrhunderts. Auf den Schlachtfeldern des 30 jährigen Krieges wird es nicht anders zugegangen sein.

Sehr gut dargestellt sind auch die Reden im Parlament und die hocheloquenten Dialoge zwischen Cromwell und Charles I.

Als der König sich dem Willen des Parlaments nicht beugt und aufgrund von Verhandlungen, mit Schottland, Frankreich und Holland, die gegen sein Volk gerichtet sind, Hochverrat begeht, lässt Cromwell Charles hinrichten.

Die Hinrichtungsszene wurde meisterhaft verfilmt. Sie nimmt analoge Szenen aus der Französischen Revolution im gewissen Sinne vorweg und verdeutlicht die Ignoranz anderer absolutistischer Herrscher, die die Zeichen der Zeit nicht zur Kenntnis nehmen wollten.

Mit der Hinrichtung des englischen Königs wird das Parlament oberster Souverän. Man trägt Cromwell die Königskrone an, doch dieser lehnt ab.

Als " Lord Protector " allerdings setzt er sich sehr erfolgreich für die Interessen seines Landes ein...

Eine sehr guter Historienfilm, dargestellt von hervorragenden Schauspielern. Brillante Dialogen, sehr gute Kostüme , beeindruckende Szeneneinstellungen.

Empfehlenswert.











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