Diese DVD-Dokumentation befasst sich mit dem Leben und Werk des englischen Künstlers Francis Bacon (1909-1992). Die Besonderheit der Dokumentaion besteht darin, dass Bacon im Rahmen von diversen Interviews selbst zu seinen Bildern Stellung nimmt. Der Künstler ist während einige Interviews ziemlich angetrunken, um so mehr erstaunt es, wie präzise er sich selbst in diesem Zustand noch artikulieren konnte und auch, wie nachdenklich dieser Maler war.
Er berichtet, dass er sich in den 1920er Jahren in Paris dazu entschied, Maler zu werden, aber nach seiner Rückkehr nach England 1930 zunächst in London ein Atelier für Innenarchitektur eröffnete. Vieles von dem, was er vor dem 2. Weltkrieg malte, hat er vernichtet.
Man lernt eine ganze Reihe von Gemälden von ihm kennen, verfremdete menschliche Gestalten aber auch Fragmente erschreckender Daseins-Dramen in surreal-abstrakten Räumlichkeiten, die auf mich ziemlich abtörnend wirken. Noch am angenehmsten erscheint mir die Studie nach Velásquez "Innozenz X.". All die Gemälde, auf denen er sich mit Bewegung auseinander setzt, finde ich sehr interessant.
Porträts seiner schwulen Freunde und Trinkkumpane sind für mich allerdings nur schwer zugänglich. Offenbar visualisert er deren Innenwelten, indem er sie äußerlich in einer Weise abstrahiert, dass man schier meint diese Porträts seien unter Einfluss von Drogen entstanden.
Bacon hatte das Lachen eines lieben Kindes. Das macht ihn sympathisch. Von sich selbst sagte er, dass er ein ganz unglaublich optimistischer Mensch sei. So fragt man sich, wieso dann diese düsteren Bilder?
Zwei bemerkenswerte Kunstdrucke, die ich denjenigen empfehle, die Bacon mögen.
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