"..keinem anderen antun, was man selbst nicht erleiden möchte" Zitat aus der Benediktsregel,
Der Benediktiner Pater Dr. Albert Schmidt reflektiert in diesem Buch die so genannte Benediktsregel. Diese ist ein Klassiker der christlichen Literatur und hat sich im klösterlichen Leben schon 1500 Jahre bewährt. Beim Lesen wird deutlich, dass auch im nicht klösterlichen Leben diese Regel für ein ausgeglicheneres Leben und für ein besseres Miteinander sorgt.
Kardinal Walter Kasper betont in seinem Vorwort nicht grundlos, dass die Regel des heiligen Benedikt keine Programmschrift, sondern Lebensweisheit ist, die der Heilige und seine Brüder am eigenen Leben erprobt haben. Albert Schmidt lässt den Leser wissen, dass Benedikt sich an Menschen wendet, die Sehnsucht nach dem Leben haben, dabei mündet für ihn diese Sehnsucht in der Suche nach Gott. Benedikt ist sich sicher, dass lange bevor ein Mensch aufbricht, um Gott zu suchen, dieser schon auf der Suche nach ihm ist.
In der im Buch enthaltenen Auswahl aus der Benediktsregel ist den Worten des Heiligen, die sich stets um eine Überschrift gruppieren, ein Text in kursiver Schrift angefügt. Der jeweilige Text lädt dazu ein, die Erfahrungen und Weisungen Benedikts im Hier und Jetzt umzusetzen.
Das Büchlein enthält außerdem Ablichtungen von Aquarellen des 1935 geborenen Künstlers Andreas Felger, der einst 5 Jahre lang an der Akademie der Bildenden Künste im München studierte. Seine künstlerischen Arbeiten umfassen Farbholzschnitte, Aquarelle, Ölmalerei, Skulpturen, Holzreliefs und Glasfenster. Felger lebt und arbeitet seit 1991 in Hünfelden-Gnadenthal, Hessen.
Das Buch ist untergliedert in Betrachtungen zu: Worten, Wegen, Gemeinschaft und Gelassenheit.
Die Texte verdeutlichen u.a., dass es wichtig ist mit dem Herzen zuzuhören und auf sein Herz zu hören, um den richtigen Ton zu finden. Die Zunge zu beherrschen, fällt nicht immer leicht, aber man sollte überlegen, welche Folgen es hat, wenn man andere und sich selbst verbal überrumpelt. Wichtig ist es, in allen Dingen Kurs zu halten. Benedikt mahnt standhaft zu bleiben und niemals wegzulaufen, nur so hat man die Chance anzukommen.
Besonders gut gefallen hat mir die Betrachtung im Hinblick auf die Gemeinschaft: "Alle Menschen ehren. Und keinem anderen antun, was man selbst nicht erleiden möchte." Wer nach dieser Regel lebt, dem fällt es nicht schwer, Rücksicht zu üben und die Liebe nicht zu lassen.
Kein Mensch braucht alles zu wissen, außer vielleicht, dass es wichtig ist, im Leben Frieden zu suchen, zu schließen, zu finden und zu halten. Dies glückt dann, wenn man sein Herz offenen hält. Dabei helfen die Gedanken zur Benedikstregel ganz gewiss. Felgers Aquarelle bestechen durch ihre Zuversicht, die ein Versprechen darstellen, das Licht der Erkenntnis geschenkt zu bekommen, wenn man sich ernsthaft darum bemüht.
"Warum du etwas tust, liegt nicht auf der Hand. Es hat seine Wurzeln im herzen. Was suchst du? Was treibt dich? Sei wach." ( Zitat: S. 35)
" Wir können die Zeit nicht festhalten, aber ergreifen: Achte auf den Augenblick" gestalte die Stunde! Nimm das Leben in die Hand" ( Zitat: S.: 34)
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