Menschen, die die Größten, Besten und Schönsten sein möchten, haben mit dem Wohl der Gemeinschaft nichts am Hut.,
Das Autorenteam Sabine Asgodom und Siegfried Brockert macht in diesem Buch deutlich, dass innere Zufriedenheit einen erstrebenswerten Luxus verkörpert. Diese Zufriedenheit ist langfristig nicht durch übersteigerten Konsum zu erreichen, sondern wohl dadurch, dass man sich auf die wesentlichen Dinge im Leben konzentriert und begreift, dass durchaus auch die einfachen Genüsse, verdeutlicht an Pellkartoffelgerichten, glücklich machen können, insbesondere, wenn die zwischenmenschlichen Beziehungen intakt sind und man nicht mit gewetzten Messern bei Tisch sitzt, wie dies leider an der großen Tafel unserer Gesellschaft derzeit der Fall ist und letztlich keinen wirklich zufriedenstellen kann.
Die Autoren werben u.a. dafür, über die eigenen Ängste zu reden, die eigene Isolation aufzugeben, die negativen Gedanken zu stoppen, gesund zu essen, menschlich zu wachsen, Ballast abzuwerfen, anderen Geborgenheit zu geben, Fragen zu stellen und schließlich vom "Ichling" zum "Wirling" zu werden.
Zu Beginn des 28. Kapitels steht der zentrale Satz "Der Weg vom Ich zum Wir heißt, sich von der Egozentrik zum Gemeinschaftsgefühl zu bewegen". Anhand einer diesem Kapitel beigefügten mehrseitigen Tabelle mit der Überschrift: "Bei welchem Typ Mensch wäre die Welt besser aufgehoben?" zeigen die Autoren in der Gegenüberstellung von Egomanen und Menschen, deren Leben von positiver Kooperation mit ihren Mitmenschen geprägt ist, wie wichtig eine Veränderung zum Wir hin für uns alle ist.
Jedem ist klar, dass unsere Welt bei Menschen, die intolerant sind, nur nach Macht streben, die Welt beherrschen möchten, destruktiv handeln, wenn es ihnen nützlich erscheint, die andere Menschen zu lähmen versuchen oder sie für seine Zwecke benutzen, die rechthaberisch und eigensinnig sind, sich durch Lockerheit gestört fühlt, die auf Kosten anderer nach oben kommen möchten, nur mit Menschen kooperieren, die ihnen nützlich erscheinen, die besitzgierig sind, die Grenzen für zu viel Nähe setzen, nicht gerne teilen, lieber reden als zuhören, die glauben je emotionsloser das Betrachten, desto erfolgreicher das Denken sei, die Gewalt, Herrlichkeit, Überlegenheit, Vorrangstellung, Großartigkeit und Willkür geradezu suchen, die Kritik als Anzeichen von Rebellion unterdrücken wollen, Toleranz sowie Fairness als Untergebenentugenden abtun, der Ansicht sind, dass Gefühle der Leistungsfähigkeit schaden, die glauben, dass es klug sei dem Schwierigen, Kritischen aus dem Weg zu gehen, gar meinen es sei wichtig, immer der Größte, Beste und Schönste zu sein, sich in der Gemeinschaft deplatziert fühlen, sich von Ärger, Wut, Eifersucht, Trauer und Hass leiten lassen, nicht gut aufgehoben ist, weil diese Menschen der kollektiven Unzufriedenheit Vorschub leisten.
In der direkten Gegenüberstellung zu jenen Verhaltensmustern, die Menschen leben, die Kooperation im Vordergrund sehen, wird deutlich, dass der Egotrip der eigentliche Motor für Unzufriedenheit ist.
Kapitel 47 bietet hundert einfache Tipps für mehr Glück und Zufriedenheit an. Es stimmt, es ist sinnvoll, sich nicht mit anderen zu vergleichen und Angeber, Menschenschinder, Betrüger und Prediger zu meiden. Ja, es macht Sinn, die Gemeinschaft mit anderen Menschen zu genießen, Freundschaften zu pflegen und nach der Goldenen Regel zu leben:
"Was du nicht willst, das man die tu, das füg auch keinem andern zu."
Ein sehr kluges Buch, das zum Nachdenken anregt.
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