Rezension :Tanzmusik der Renaissance (Audio CD)

Auf den beiden vorliegenden CDs erklingt die Musik des englischen Renaissance-Komponisten Thomas Morley. Zudem erfreuen die Kompositionen Giorgio Mainerios und die Musik anderer italienischer Komponisten jener Epoche , sowie die Klänge des Flamen Tylman Susato und des Deutschen Michael Prätorius( er war einst Hofkapellmeister in Wolfenbüttel) den geneigten Zuhörer. Arbeau de Basse Dance und Pavane waren von Anfang an Hoftänze.

Kunstvoll und anmutig meint man die schönen Damen der höfischen Gesellschaft jener Tage in ihren schweren Reifröcken dahinschreiten zu sehen. Elisabeth I hat zu diesen Klängen mit Walter Raleigh, auch mit Robert Devereux, dem 2. Earl of Essex und nicht zuletzt mit ihrem Herzens-Du Sir Robert Dudley getanzt ohne dabei auch nur eine Sekunde die Contenance zu verlieren. Kein winziges Lächeln schenkte sie in der Öffentlichkeit diesen Herren. Renaissance-Königinnen und ebensolche machtbewussten Fürstinnen legten die spanische Halskrause nur selten ab. Sie wussten warum.

Brandle ist ein französischer Kreistanz, der aus ländlichen Tänzen hervorgegangen ist, dennoch ist dieser Tanz, wie auch die Ronden, Sarabanden und Bourees gerne bei Hofe getanzt worden. Die Musik ist für heutige Zuhörer zum Meditieren geeignet. Sie wirkt ganz ungemein entspannend. Ich selbst höre solche Klänge nicht selten beim Lesen und Schreiben, auch soeben noch als ich mich in ein Sonett von Shakespeare , eines Zeitgenossen von Morley, vertiefte. Ganz wunderbar.

Sehr gute Klangqualität. Empfehlenswert.







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