"Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus Privilegien, sondern aus Pflichten."( Albert Camus),
Dieser hübsche Kunstdruck mit den schönen Blauschattierungen(80x60cm)von Peter-T Schulz trägt den Titel "Freiheit in der Größe". Inmitten der Blautöne nimmt der Betrachter ein Haus mit Flügeln (?) wahr, aus dessen Schornstein weißer Rauch emporsteigt, vielleicht als Zeichen der Friedfertigkeit der Gesamtszenerie oder auch nur der Bewohner. Möglicherweise hat nur derjenige wirklich die Chance innerlich frei zu sein, der frei ist von Anhaftungen. Vielleicht können wir nur auf diese Weise unseren inneren Frieden finden. Kann es sein, dass dies die Kernaussage des Motives ist?
Ich bin mir nicht sicher, ob hier ein einsames Haus im Meer der Freiheit schwimmt oder ob es fast über den Wolken schwebt. Freiheit wird von Alters her mit dem Fliegen in Verbindung gebracht. Ikarus flog zu hoch..., die Gedanken sind frei..., über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein....
Gibt es grenzenlose Freiheit? Kann man sie wirklich wollen oder sollte sie nicht besser dort enden, wo die Freiheit des anderen beginnt? Heinrich Böll macht in einem Zitat indirekt deutlich, dass die Freiheit dort endet, wo die Freiheit des Nächsten beginnt, wenn er sagt: "Wo die Freiheit bedroht ist, ist die Sprache bedroht und umgekehrt." Böll hatte die Nazis erlebt, die ihren grenzenlosen Freiheitsanspruch auf Kosten Andersdenkender brutal auslebten und diese im günstigsten Fall mundtot machten.
Camus hat Recht, Freiheit besteht in erster Linie aus Pflichten. Sie bedingt- das möchte ich anfügen - den vollkommenen Respekt vor seinen Mitmenschen als oberste Pflicht. Wirkliche Freiheit ist ohne Friedfertigkeit nicht denkbar und umgekehrt. Deshalb auch ist das Motiv sehr philosophisch und gefällt mir, weil es mit wenigen Mitteln eine essentielle Botschaft übermittelt, über die es sich nicht nur nachzudenken, sondern sie auch leben lohnt.
Ich empfehle den Kunstdruck nicht zu rahmen, sondern nur unter Glas zu legen.
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