Rezension: Original Masters (Audio CD)

Bin immer wieder hin und weg!


Ian Anderson ist einer der besten noch lebenden Rockmusiker, wie ich finde, neben Jon Lord natürlich.
Folk-, Blues-, Jazz-, Rock- und Pop-Elemente verbinden sich zu einem äußerst differenzierten Klangergebnis und erhalten durch die klassischen Einblendungen den letzten Kick.
Bach lässt sich rausdeuten,ja, aber ich bilde mir ein auch Ansätze von Händel( gut, stark verfremdete) wahrzunehmen, besonders in den " Sweat Dreams".
Der pausenlose Taktwechsel in" Songs from wood" ist beeindruckend aber auch die extreme Dynamik in " Lokomotive Breath ". Sie verschafft ein Tanzerlebnis, dass ich in ähnlicher Form nur von " Smoke on the water" kenne. In solche Musik muss man sich natürlich bewegungsmäßig voll einbringen, ansonsten sollte man Tanzversuche lassen.
Andersens Querflöteneinsätze sind nicht von dieser Welt. Besonders schön sind sie in " Thick as a brick", natürlich super in " Lokomotive breath". Hier ist auch der jazzige Beginn durch den Pianoeinsatz am Anfang , gleichwohl auch das spätere Flötensolo ein ganz besonderes Fest für das Gehör.
" Living in the Past" und " Aqualung " sind ohnehin Musik für die Ewigkeit.
Bei diesen Klängen hebt man immer wieder ab , wähnt sich schließlich im Musikhimmel, dessen Azur in seiner Farbintensität nicht zu beschreiben ist.
Ich habe mich entschlossen heute Nacht dort zu bleiben und solange auf " Lokomotive breath" zu tanzen bis ich herausgefunden habe, weshalb sich dieses Stück grundsätzlich nur aus dem Unterkörper heraus tanzen lässt. Die Arme wollen sich zurückhalten. Der Körper konzentriert sich auf die Beine, ohne rumzuhampeln natürlich. Die Musik möchte sich in einer ihr adäquaten Bewegung spiegeln, wie mir scheint . Das muss man respektieren.
Es muss mit dem Tempo zu tun haben, vermute ich.
Wunderbar! 

 

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