"Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen zu hassen.,
Menschen müssen zu hassen lernen und wenn sie zu hassen lernen können, dann kann Ihnen auch gelehrt werden zu lieben, denn Liebe empfindet das menschliche Herz viel natürlicher als ihr Gegenteil".( Zitat: Nelson Mandela)
Der international renommierte Fotograf Michael Poliza hat gemeinsam mit seinen Freunden Vanessa Crowling, Chris Fallows, Justin Fox, Craig Fraser, Chris Kirchhoff, Mandla Mnyakama, Obie Oberholzer und Thomas P. Peschak diesen wünderschönen Fotobild-Band anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2010 auf den Weg gebracht, um Interessierten die landschaftliche Vielfalt Südafrikas und deren Bewohner visuell näher zu bringen.
In der knappen Einleitung, die in fünf Sprachen nachlesbar ist, berichtet Poliza, weshalb er dieses Projekt realisiert hat und betont, dass sein wichtigstes Anliegen darin besteht, dass sich in Südafrika die Kluft zwischen Reich und Arm, zwischen Besitzenden und Besitzlosen verringern wird. Poliza wurden die enormen Gegensätze speziell bei den Luftaufnahmen rund um Johannisburg bewusst. Er sagt wortwörtlich:"Auf der einen Seite herrscht große Armut, zu viele Menschen kämpfen unter schwierigsten Bedingungen um ihr täglich Brot. Auf der anderen Seite habe ich selten so viele Häuser und Villen (wenn nicht gar Schlösser) gesehen wie hier" und in der Folge verbalisiert er resümierend: "Es muss etwas getan werden, um den Lebensstandard der Ärmsten unter den Armen zu heben"(Zitate: Poliza, Seite 7 und Seite 8).
Hinter dem beeindruckenden Fototeil (beinahe 100 Aufnahmen) hat man Gelegenheit auf vier Seiten Wissenswertes über Südafrika, zusammengetragen von der südafrikanischen Schriftstellerin Dominique le Roux, nachzulesen. Im Anschluss an den Beitrag dieser sehr nachdenklichen Schriftstellerin, erhält man Infos über die Fotografen, ferner kann man sich auf einer doppelseitigen Landkarte einen Überblick über Südafrika verschaffen,- auch darüber, wo die einzelnen Fotos entstanden sind.
Die Fotos sind im kleinen Format auf den letzten sieben Seiten abermals abgelichtet. In englischer Sprache erfährt man, wo sie im Einzelnen entstanden sind und was auf dem jeweiligen Motiv dargestellt ist.
Die doppelseitigen Aufnahmen (Farbbilder), die ich mir innerhalb der letzten Wochen immer wieder anschaute, sind mehr als bloße Zeitdokumente. Besonders die Natur- Aufnahmen geben ein Stück Ewigkeit wider. Beeindruckt hat mich das Foto, auf dem zwei Angler auf wild zerfurchten Klippen frühmorgens bei ihrem Tun an der Westküste zu sehen sind. Eine tolle Aufnahme, zeitlos schön! Imposant ist die Impression, die ebenfalls frühmorgens am Strand in der Nähe des "Cape Henderson Nature Reserve" entstanden ist. Man erahnt die Sonne erst am Firmament. Das Licht wirkt geheimnisvoll, ein wenig wie ein Versprechen.
Gelungen ist auch das Foto der neugierigen blickenden Erdmännchen sowie alle Tieraufnahmen und hier im Besonderen ein Foto auf dem der hintere Teil von drei Zebras gezeigt wird. Die Aufnahme ist so gut, dass man die Struktur des Fells erkennen, ja nahezu erspüren kann. Ich muss mich berichtigen: das gilt auch für den Kopf eines Elefanten, dessen Haut wie eine zerklüftete Landschaft anmutet. Der Elefant wirkt ähnlich archaisch wie manch anderes Tier, das man auf den Fotos näher studieren kann.
Direkt aus dem Paradies scheint der Grashüpfer entsprungen zu sein. Dieses Tier ist ein überaus ästhetischer Anblick. Die Farben sind harmonisch abgestimmt, Lila- Orange- und Gelb-Töne, aber auch ein Hauch Rot machen den Grashüpfer zu einer hinreißenden Naturschönheit.
Die Bilder der Slums sind erschreckend. Die Fotos der Villen, die wenig später folgen, machen deutlich, das Polizas Forderung "Es muss etwas getan werden, um den Lebensstandard der Ärmsten unter den Armen zu heben" dringend in die Tat umgesetzt werden muss.
Das Gesicht der alten, dunkelhäutigen Afrikanerin habe ich lange angeblickt. Es ist ein Gesicht, in dem viel Schmerz und Leid eingegraben ist. Blickt man auf das Foto der brennenden Slums, so ahnt man weshalb. Solche Ereignisse sind an der Tagesordnung in Südafrika und bedürfen einer stoischen Natur, um daran nicht zu zerbrechen.
Natürlich fehlt es nicht an Fotos von Fußballspielern. Diese verorten das Gesamtprojekt in das Hier und Jetzt.
Ein Buch, das ich gerne empfehle.
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