Rezension:Die Katze auf dem heißen Blechdach (DVD)

  Dieser grandiose Film entstand nach dem gleichnamigen Schauspiel von Tennessee Williams " Die Katze auf dem heißen Blechdach ". Regisseur ist Richard Brooks. Das Drehbuch schrieben Richard Brooks und James Poe. Gezeigt wird die zersetzende Geschichte einer reichen Familie aus den Südstaaten.

Big Daddy hat in seinem Leben ein Vermögen verdient. Er ist ein Selfmademan, dessen Vater Landstreicher war und ihm außer einem leeren Koffer kein materielles Gut vermachte. Gleichwohl schenkte er ihm während seiner Kindheit viel Liebe, die ihn für die späteren Lebenskämpfe stark und durchsetzungsfähig werden ließ, weil er durch das bedingungslose Angenommensein gelernt hatte an sich glauben. Seine beiden Söhne haben diese Liebe von ihm nicht erhalten, denn Big Daddy zeigte seine Zuneigung immer nur materiell, indem er große Geschenke machte, aber sich nicht wirklich um seine Kinder kümmerte. Er nahm sich dafür keine Zeit. Beide Söhne werden vom Vater nicht gesehen und entwickeln kranke Persönlichkeitsstrukturen.

Der älteste Sohn, ein Rechtanwalt, unterwirft sich seiner geldgierigen Ehefrau , mit der er fünf ungezogene schreiende Ungeheuer gezeugt hat, die gemeinsam mit ihrer Mutter alles und jeden zu dominieren suchen. Brigg, sein jüngerer Sohn ( Paul Newman) ein sehr nachdenklicher Sportjournalist, ist Alkoholiker geworden, nachdem sein Freund Skipper sich umbrachte und er sich die Schuld für dessen Tod gab. Ihn ekelt die Verlogenheit dieser Welt an, hauptsächlich die Verlogenheit seiner Familie und er lehnt Maggie, seine Frau( Elisabeth Taylor) seit dem Tod von Skipper völlig ab, weil er ihr nicht verzeihen kann, dass sie die Freundschaft missbilligte. Er nimmt nicht zur Kenntnis, dass seine Frau ihn innig liebt, sondern unterstellt ihr materielle Absichten. Brigg hasst sich wegen seiner Schwächen und möchte sich durch den Alkohol zerstören. Maggie versucht verzweifelt ihren Mann zu retten.

Der Film beginnt zeitlich einen Tag vor Big Daddys 65. Geburtstag. Die Familie, die sich spinnefeind ist, hat sich zum Feiern zusammengefunden. Die Ehefrau des ältesten Sohnes denkt aber nur ans Erben und will das gesamte Vermögen für sich und ihre Familie. Maggie hingegen möchte die Erbanteile ihres Mannes sichern. Ständig zieht der ältere Bruder und dessen garstige Frau über Brigg und Maggie her, um sie so aus dem Feld zu schlagen. Maggies Kinderlosigkeit und Briggs Alkoholismus sind das Dauerthema.

Maggie weiß nicht, wie sie nach dem Ableben Big Daddys mit ihrem trunksüchtigen Mann materiell weiterleben kann. Sie appelliert an Briggs Vernunft, doch diesem ist alles gleichgültig. Das Klima im Hause Big Daddys ist mehr als nur unfreundlich. Dieser kommt an seinem Geburttag gerade von einer ärztlichen Untersuchung zurück und erfährt durch Brigg , dass er sterben wird. Alle anderen Familienmitglieder versuchen den kranken Mann anzulügen. Big Daddy begreift im Gespräch mit Brigg das eigentliche Problem in der Familie und der jüngere Sohn erkennt aufgrund permanenten Nachhakens seines Vaters die ungebrochene Liebe seiner Frau aber auch die Untiefen in seiner Beziehung zu Skipper. Er rührt daraufhin keinen Alkohol mehr an und wendet sich erneut Maggie zu.

Die geschliffenen Dialoge in diesem Film, in dem in erster Linie die Abgründe von Menschen thematisiert werden, sind voller Tiefgang und von hoher Intellektualität. Elisabeth Taylor spielt ihren Part überzeugend. Durch ihre Schönheit und Intelligenz ist sie geradezu geschaffen für die Rolle der Maggie. Nie habe ich einen solch traurigen Paul Newman gesehen, wie in diesem Film. Er steht Richard Burton als Partner von Elisabeth Taylor in nichts nach. Auch er ist dieser großartigen Schauspielerin in jeder Beziehung ebenbürtig.


Empfehlenswert!





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